/ 03.06.2013
Tobias Weiler
Das Europäische Parlament und die Forschungs- und Technologiepolitik der EU
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 1995 (Integration Europas und Ordnung der Weltwirtschaft 7); 240 S.; geb., 69,- DM; ISBN 3-7890-4078-9Sozialwiss. Diss. Tübingen; Erstgutachter: R. Hrbek. - Gegenstand der Analyse sind die Kompetenzen des Europäischen Parlaments, die im Wege von Fallstudien zur Arbeitsweise und den Einflußmöglichkeiten des Parlaments in der gemeinschaftlichen Forschungs- und Technologiepolitik analysiert werden. Dieser Politikbereich hat im Hinblick auf Kompetenzerweiterungen für das Europäische Parlament schon seit längerem eine besondere Rolle gespielt: Infolge der Einheitlichen Europäischen Akte wurden dem Parlament bereits zusätzliche legislative Gestaltungsmöglichkeiten eingeräumt und aufgrund des Maastrichter Vertrages sind ihm im Rahmen des Mitentscheidungsverfahrens legislative Kompetenzen erwachsen. Inwieweit hat das Europäische Parlament diese genutzt? Ergebnis: Es hat auf die Stärkung seiner "Rolle als Gesetzgeber" gedrängt und gemeinsam mit dem Rat 1994 das Vierte Forschungsrahmenprogramm für die Europäische Union verabschiedet. In diesem Bereich ist es zum "gleichberechtigten Mitgestalter gemeinschaftlicher Forschungs- und Technologiepolitik" geworden und hat sich als eine "flexibel agierende Institution" erwiesen, die "Konsenslösungen sowohl innerhalb der eigenen Reihen als auch mit anderen beteiligten Akteuren erreichen kann" (208 f.).
Aus dem Inhalt: 1. Das Europäische Parlament im Gemeinschaftssystem; 2. Entwicklung der EG-Forschungs- und Technologiepolitik; 3. Die Rolle des Europäischen Parlaments in der gemeinschaftlichen Forschungs- und Technologiepolitik; 4. EG-Forschungs- und Technologiepolitik nach der Einheitlichen Europäischen Akte: ausgewählte Fallbeispiele; 5. Das Europäische Parlament in der Mitentscheidung: das Vierte Rahmenprogramm (1994-1998); 6. Rollenwandel des Europäischen Parlaments in der EG-Forschungs- und Technologiepolitik: externe Einflüsse oder Eigeninitiative?: 6.1. Bedeutungsgewinn des Europäischen Parlaments im Bereich der Politikgestaltung; 6.2. Marginale Wahrnehmung der Systemgestaltung im Verflechtungssystem; 6.3. Selektive Nutzung der Interaktionsfunktion; 6.4. Die EG-Forschungs- und Technologiepolitik als Übungsfeld für neue interinstitutionelle Kommunikationsmuster.
Sabine Steppat (Ste)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 3.5 | 3.3 | 3.5
Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Tobias Weiler: Das Europäische Parlament und die Forschungs- und Technologiepolitik der EU Baden-Baden: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1699-das-europaeische-parlament-und-die-forschungs--und-technologiepolitik-der-eu_1943, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 1943
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Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
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