/ 18.06.2013
Tanja Busse / Tobias Dürr (Hrsg.)
Das neue Deutschland. Die Zukunft als Chance
Berlin: Aufbau-Verlag 2003; 328 S.; brosch., 15,90 €; ISBN 3-351-02553-XWachstumsschwund, Firmenpleiten, massive Arbeitslosigkeit und aussterbende Städte und Gemeinden: 14 Jahre nach dem Mauerfall hat sich der erhoffte „Aufbau Ost" als „‚Absturz Ost'" (121) erwiesen. Diese und ähnliche Erfahrungen, Entwicklungen und Probleme - so die dem Band zugrunde liegende Hypothese - stünden dem krisenbehafteten Westen erst noch bevor. Die Autoren werten die ostdeutschen Entwicklungen als „Indikatoren einer gesamtostwestdeutschen Zukunft" (10) und fragen aus unterschiedlichen Perspektiven, was der Westen vom Osten lernen könnte. Damit gelangt der Osten „auf ganz andere Weise als bisher zurück ins gesamtostwestdeutsche Spiel" (11).
Aus dem Inhalt:
Uwe Rada:
Entdeckungsreise in die Zukunft. Ostdeutschland zwischen altem und neuem Europa (12-25)
Wolfgang Engler:
Der nächste Schritt - ein neues Projekt für Deutschland (26-48)
Matthias Platzek:
Warum der Westen genauer in Richtung Osten schauen sollte. Bei der Modernisierung Deutschlands sitzen Ost und West im selben Boot. Die Ostdeutschen können dabei weit mehr sein als Kostgänger und Nachahmer des Westens (49-61)
Tobias Dürr:
Die große Transformation (62-78)
Thomas Kralinski:
Leere oder Lehre? Wie die Bevölkerungsentwicklung im Osten Land und Menschen prägt (79-93)
Tanja Busse:
Geht ab hier in Dorf. Schrumpfen lernen im ehemaligen sozialistischen Musterdorf (94-109)
Rüdiger Soldt:
Die wahren Wendegewinner. Warum die „innere Einheit" nur im Westen funktioniert (110-119)
Wolfgang Schroeder:
Leipzig und BMW: Standortwettbewerb durch Clusterbildung (120-135)
Alexander Thumfarth:
Ostdeutschland als Gegenwart einer gemeinsamen Zukunft. Ein Laborversuch (136-158)
Frank Decker:
Mehr direkte Demokratie - und was noch? Wie institutionelle Innovationen aus Ostdeutschland das politische System befruchten könnten (159-181)
Klaus Ness:
Eine Idee haben und Probleme lösen. Ist die Parteiendemokratie in Ostdeutschland nur eine tapfere Illusion - oder hat sie vielleicht doch noch eine Chance? (182-194)
Gunnar Hinck:
Land mit Herkunft. Im Osten haben Nation und Heimat eine andere Bedeutung als in der alten Bundesrepublik. Das könnte die nächste „deutsche Debatte" vor sinnentleerten Ritualen bewahren (195-207)
Albrecht von Lucke:
Vom Ende des Westblocks oder: Lauter schöne Projektionen (208-218)
Franz Walter / Michael Schlieben:
Von der roten Stadt zur toten Stadt? Das Beispiel Freital (219-239)
Landolf Scherzer:
Das Ei des Professors oder: Wie man Dosen, Denkmäler und Doktoren „entsorgt" (240-253)
Julia Schoch / Peter Ulrich Weiß:
„Freiheit ist Leistung" - Ostdeutsche Kleinbürgerlichkeit als Stütze der Gesellschaft (254-265)
Toralf Staud:
Die ostdeutschen Immigranten. Ohne den Ort zu wechseln, verließen die DDR-Bürger 1990 ihre Heimat. Ihre Erfahrungen und ihre Verhaltensweisen im Neuen Deutschland sind schlicht die von Einwanderern (266-281)
Alexander Cammann:
Auf der Sonnenallee gen Westen. Eine kurze Geschichte der östlichen Integrationsliteratur (282-294)
Detlef Pollack:
Die Fremden (295-306)
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.3 | 2.32 | 2.35 | 2.325 | 2.315
Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Tanja Busse / Tobias Dürr (Hrsg.): Das neue Deutschland. Berlin: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19688-das-neue-deutschland_22918, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 22918
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Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
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