/ 11.06.2013
Werner Ende / Udo Steinbach (Hrsg.)
Der Islam in der Gegenwart
München: C. H. Beck 1996; 1.016 S.; 4., neubearb. und erw. Aufl.; 128,- DM; ISBN 3-406-39951-7Dieses Handbuch zur politischen, religiösen und kulturellen Entwicklung des Islams in der Gegenwart liegt nunmehr in der vierten Auflage vor. Die bewährte Gliederung, der zufolge von ausgewiesenen Experten die historischen und religionsgeschichtlichen Grundlagen des Islams, seine heutige politische Bedeutung in einzelnen Ländern und Regionen sowie seine kulturelle Dimension untersucht werden, ist beibehalten worden. Dazu haben die Herausgeber einige zusätzliche Beiträge aufgenommen, die die Themenpalette erweitern. Die übrigen Aufsätze sind überarbeitet und aktualisiert. So findet z. B. die Entwicklung islamistischer Gruppen im Westjordanland und dem Gaza-Streifen nach den israelisch-palästinensischen Autonomieabkommen genauso Berücksichtigung wie die Entwicklung des Islams auf dem Balkan. Damit wird sich dieses Handbuch auch weiterhin als ein Standardwerk für die Politikwissenschaftler erweisen, die sich mit dem Verbreitungsgebiet des Islams beschäftigen, auch wenn viele Artikel auf Grund produktionstechnischer Verzögerungen den Stand des Jahres 1994 wiedergeben und daher in ihrer aktuellen Aussagekraft an Bedeutung eingebüßt haben.
Inhaltsübersicht: I. Historische Ausbreitung, Politik- und Religionsgeschichte: Heribert Busse: Grundzüge der islamischen Theologie und der Geschichte des islamischen Raumes (19-53); Bernd Radtke: Der sunnitische Islam (54-69); Werner Ende: Der schiitische Islam (70-89); Rudolph Peters: Erneuerungsbewegungen im Islam vom 18. bis zum 20. Jahrhundert und die Rolle des Islams in der neueren Geschichte: Antikolonialismus und Nationalismus (90-128); Peter Heine: Das Verbreitungsgebiet der islamischen Religion: Zahlen und Informationen zur Situation in der Gegenwart (129-148). II. Die politische Rolle des Islams in der Gegenwart: Johannes Reissner: Die innerislamische Diskussion zur modernen Wirtschafts- und Sozialordnung (151-163); Volker Nienhaus: Islamische Ökonomik in der Praxis: Zinslose Banken und islamische Wirtschaftspolitik (164-185); Konrad Dilger: Tendenzen der Rechtsentwicklung (186-212); Die Stellung des Islams und des islamischen Rechts in ausgewählten Staaten (213-555); Der Islam in der Diaspora: Europa und Amerika (556-589); Smail Balic: Die innerislamische Diskussion zu Säkularismus, Demokratie und Menschenrechten (590-603); Wiebke Walther: Die Frau im Islam heute (604-629); Johannes Reissner: Die militant-islamischen Gruppen (630-645); F. DeJong: Die mystischen Bruderschaften und der Volksislam (646-662); Werner Schmucker: Sekten und Sondergruppen (663-683); Albrecht Noth: Der Islam und die nichtislamischen Minderheiten (684-695); Johannes Reissner: Internationale islamische Organisationen (696-704). III. Islamische Kultur und Zivilisation in der Gegenwart: Reinhard Schulze: Orientalistik und Orientalismus (707-717); Rotraud Wielandt: Islam und kulturelle Selbstbehauptung (718-726); Der Islam und lokale Traditionen - synkretistische Ideen und Praktiken (727-747); Otto Jastrow: Ein islamischer Sprachraum? Islamische Idiome in den Sprachen muslimischer Völker (748-755); Johann Christoph Bürgel: Der Islam im Spiegel zeitgenössischer Literatur islamischer Völker (756-783); Peter Heine: Zeitgenössische Malerei und Graphik in der islamischen Welt (784-793); Mohamed Scharabi: "Islamische" Architektur und darstellende Kunst der Gegenwart (794-814).
Markus Kaim (MK)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
Rubrizierung: 2.23
Empfohlene Zitierweise: Markus Kaim, Rezension zu: Werner Ende / Udo Steinbach (Hrsg.): Der Islam in der Gegenwart München: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/11291-der-islam-in-der-gegenwart_13375, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 13375
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
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