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/ 17.06.2013
Constanze von Krosigk

Der Islam in Frankreich. Laizistische Religionspolitik von 1974 bis 1999

Hamburg: Verlag Dr. Kovac 2000 (Politica 42); XII, 340 S.; 89,- €; ISBN 3-8300-0186-X
Diss. Passau; Gutachter: K. Dirscherl, K.-P. Walter. - Die Autorin untersucht die Grundzüge der innerfranzösischen Islampolitik. Im Hintergrund dieser Politik steht die mangelnde Akzeptanz der Muslime (etwa sechs Prozent der Gesamtbevölkerung) in der französischen Gesellschaft, wobei sich die Vorurteile Jahrhunderte zurückverfolgen lassen. Diese Ablehnung des Fremden geht einher mit der öffentlichen Wahrnehmung der Muslime, die zum größten Teil der Unterschicht zuzuordnen sind und eine relativ hohe Kriminalitätsrate aufweisen. Die Autorin zeigt, wie sich dennoch die Absicht, die Muslime in die französische Gesellschaft zu integrieren, politisch durchgesetzt hat und unter welchen Voraussetzungen dies gewünscht wird: Der Islam soll französisiert, organisiert und vom islamischen Ausland abgenabelt werden. "Vor allem in Kernbereichen republikanischer Identität verlangt man nun eine Assimilierung des Muslime." (276) Alle bisherigen Versuche, diese Ziele zu erreichen, blieben erfolglos. Für das Gelingen einer Integration sei aber nicht nur der Staat verantwortlich, sondern auch die Muslime selbst. Sie müssten entscheidend an einer Verbesserung ihrer Situation mitwirken, zum Beispiel indem sie Organisationen bilden, die ihre Interessen gegenüber dem Staat vertreten.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.612.23 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Constanze von Krosigk: Der Islam in Frankreich. Hamburg: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/16809-der-islam-in-frankreich_19313, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19313 Rezension drucken
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