/ 04.06.2013
Bernhard Molitor
Deregulierung in Europa. Rechts- und Verwaltungsvereinfachung in der Europäischen Union
Tübingen: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1996 (Walter Eucken Institut. Vorträge und Aufsätze 150); 60 S.; brosch., 38,- DM; ISBN 3-16-146654-3Erweiterte Fassung eines auf Einladung des Walter Eucken Instituts in der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. am 30. November 1995 gehaltenen Vortrags. Der Verfasser ist Vorsitzender der von der EU-Kommission eingesetzten unabhängigen Expertenkommission, die sich mit der Vereinfachung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften befaßt.
Die Brüsseler Gemeinschaftsbürokratie ist eine gerne gescholtene Erscheinung der europäischen Integration. Das liegt in der Natur der Sache: Vergemeinschaftung und immer engeres Zusammenwachsen in Europa erfordern nicht nur Verträge zwischen den Nationalstaaten, wie die Werke von Maastricht und Amsterdam, sondern der weite Bereich des Gemeinschaftsrechts umfaßt auch den der sekundärrechtlichen Regelungen wie Richtlinien und Verordnungen. Quantitativ und qualitativ nicht bewältigbares Recht ist ein Hemmnis für Produktivität und damit Wirtschaftswachstum. Deshalb stellt Deregulierung einen wichtigen Bestandteil der europäischen Einigung dar. Im ersten Teil des Aufsatzes geht Molitor auf die Deregulierungsdebatte im allgemeinen ein. Die zweite Hälfte befaßt sich mit Deregulierung in Europa, den Vorschlägen der Expertenkommission und der Position der EU-Kommission. Den Abschluß bilden zehn Thesen zur Rolle der Deregulierung innerhalb der Gemeinschaftspolitik, bei der Deregulierung als Bestandteil der Wirtschaftspolitik in andere Politikbereiche eingebettet werden soll.
Patricia Bauer (PB)
Dr., Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 3.2 | 3.5
Empfohlene Zitierweise: Patricia Bauer, Rezension zu: Bernhard Molitor: Deregulierung in Europa. Tübingen: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3778-deregulierung-in-europa_5058, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 5058
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Dr., Politikwissenschaftlerin.
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