/ 20.06.2013
Georg Vobruba
Die Dynamik Europas
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2005; 147 S.; brosch., 17,90 €; ISBN 3-531-14393-XDie europäische Integration hat sich bisher – das ist die leitende These Vobrubas – entsprechend einem Entwicklungsmuster vollzogen, das auf dem Mechanismus einer Expansion in konzentrischen Kreisen beruht. Damit ist gemeint, dass die schrittweise Erweiterung der EU jeweils eine neue Relation zwischen wohlhabendem Zentrum und Staaten an der Peripherie hergestellt hat, wobei vormalig periphere Räume gemäß einer Logik eigennütziger Hilfe in den Genuss politischer Inklusionsangebote kamen. Diese Dynamik von Integration und Erweiterung ist mit der jetzt vollzogenen Osterweiterung an ihre Grenze gekommen – sowohl hinsichtlich der Zahl der Mitgliedstaaten als auch angesichts der innereuropäisch zunehmenden ökonomischen und sozialen Heterogenität. Diese Grenze wird unter anderem an dem Umstand erkennbar, dass die Europapolitik nicht länger mehr im Modus der Spezialistenpolitik betrieben werden kann: „„Die Dynamik Europas speist sich von nun an aus dem Spannungsverhältnis von Institutionen und Individuen“„ (8), nicht zuletzt denjenigen, die sich als Verlierer des Prozesses sehen. Im Rahmen dieser Überlegungen diskutiert Vobruba einerseits interne Grenzen der europäischen Dynamik, so die Rolle von Mehrheitsverfahren vor dem Hintergrund der bestehenden ökonomischen Disparitäten. Als externe Grenzen behandelt er andererseits die Frage des EU-Beitritts der Türkei.
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 3.1
Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Georg Vobruba: Die Dynamik Europas Wiesbaden: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23217-die-dynamik-europas_26599, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 26599
Rezension drucken
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
CC-BY-NC-SA