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/ 21.06.2013
Johannes Pollak / Samuel R. Schubert / Peter Slominski

Die Energiepolitik der EU

Wien: facultas.wuv 2010 (Europa kompakt; UTB 3131); 235 S.; kart., 18,90 €; ISBN 978-3-8252-3131-6
In vier Hauptkapiteln benennen die Autoren die Grundlagen der europäischen Energiepolitik. Zunächst beschreiben sie deren technische und ökonomische Grundlagen, bieten eine Einführung in die verschiedenen Formen der Energie und setzen sich mit Maßeinheiten und physikalischen Eigenschaften auseinander. In der Folge führen sie drei wichtige Funktionen von Energie an: Elektrizität, Heizung und Verkehr. Dargestellt wird, welche Ressourcen für diese Funktionen eingesetzt werden und welche Akteure beteiligt sind. Darüber hinaus wird die Entwicklung der europäischen Energiepolitik skizziert, ihre wichtigsten rechtlichen Grundsätze werden analysiert und die Akteure und Entscheidungsprozesse vorgestellt. Auf diese Weise wird deutlich, dass die Energiepolitik ein sehr dynamisches Politikfeld des europäischen Einigungsprozesses ist. Dabei unterscheidet das Autorentrio zwischen der Schaffung eines liberalisierten Binnenmarktes, dem Ausbau der grenzüberschreitenden europäischen Infrastruktur sowie der Sicherung der Energieimporte und der -versorgungssicherheit. Auch die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, die Umwelt- oder die Handelspolitik werden von Fragen der europäischen Energiepolitik beeinflusst. Dabei werde, so die Autoren im Fazit, die globale Interdependenz von Exploration, Förderung und Distribution von Ressourcen deutlich. Die Energiesituation der EU werde zu oft als einseitige Abhängigkeit von russischem Gas, ukrainischer Transitwilligkeit oder Erdöl aus dem Nahen Osten beschrieben und eine daraus folgende Ohnmacht skizziert. Eingebettet in den globalen Kontext zeige sich jedoch, dass Im- und Exporteure auf vielfältige Weise miteinander verbunden seien. So treffe beispielsweise der Wunsch nach fossilen Brennstoffen in Europa auf den Wunsch nach Profit in den Förderländern. Unbestritten sei jedoch auch, dass angesichts abnehmender Ressourcen eine effizientere Nutzung der Energieressourcen, eine Verringerung des Verbrauchs, der Einsatz von alternativen Energien und die Suche nach neuen Vorkommen den Handlungsspielraum aller Akteure absteckten. Derzeit mangele es an einer grenzüberschreitenden Energieinfrastruktur innerhalb der EU, was sich sowohl auf die Vollendung des Energiebinnenmarktes als auch auf die Energieversorgungssicherheit negativ auswirke.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 3.5 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Johannes Pollak / Samuel R. Schubert / Peter Slominski: Die Energiepolitik der EU Wien: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/29997-die-energiepolitik-der-eu_35553, veröffentlicht am 02.02.2011. Buch-Nr.: 35553 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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