Skip to main content
/ 03.06.2013
Friederike Heinzel

Die Inszenierung der Besonderheit. Zur politischen Sozialisation von Frauen in Gewerkschaftspositionen

Bielefeld: Kleine Verlag 1996 (Wissenschaftliche Reihe 79); 256 S.; 36,50 DM; ISBN 3-89370-231-8
Erziehungswiss. Diss. Marburg; Erstgutachterin: U. Prokop. - Nach wie vor ist die politische Öffentlichkeit männlich dominiert und sind Frauen in politischer Verantwortung unterrepräsentiert. Heinzel porträtiert fünf Gewerkschaftsfunktionärinnen, deren jeweilige Lebensgeschichten und politischen Sozialisationsprozesse sie mit Hilfe eines gesprächszyklischen Erhebungsverfahrens und einer tiefenhermeneutischen Methode der Textdeutung rekonstruiert. Die Identität, die diese an exponierter Stelle stehenden Frauen entwickeln, wird von Heinzel als die der "besonderen Frau" typisiert. Das zentrale Anliegen der Autorin ist es, zu eruieren, auf welche Weise die Erfahrung der "Besonderheit", sich zum einen als Frau in einer männlichen Öffentlichkeit zu behaupten sowie zum anderen, sich von einer weiblichen Welt der Abhängigkeit und Ausgrenzung abzusetzen, auf die eigene Identitätsbildung, den politischen Werdegang und auf das Politikverständnis dieser Frauen Einfluß genommen hat. Ihr zufolge gelingt den Befragten, indem sie diese "Besonderheit" inszenieren, "die aktive und produktive Wendung, die aus der Diskriminierung ein Element weiblicher Stärke macht" (241).
Julia Schmidt-Häuer (JSH)
Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
Rubrizierung: 2.362.331 Empfohlene Zitierweise: Julia Schmidt-Häuer, Rezension zu: Friederike Heinzel: Die Inszenierung der Besonderheit. Bielefeld: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2897-die-inszenierung-der-besonderheit_3804, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3804 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA