Die Entwicklung einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik zieht sich inzwischen schon über viele Jahre hin. Hauser rezipiert diese Entwicklung von der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft ausgehend über die Integration eines Sicherheits- und Verteidigungskonzeptes in die Verträge der Europäischen Union. Er betrachtet sowohl die Entwicklung der militärischen als auch der zivilen Komponente, die ihrerseits den Petersberger Aufgaben gerecht werden wollen. Hauser widmet sich der detaillierten Beschreibung der Struktur einer europäischen Verteidigungspolitik bis hin zur Erörterung der Sitzungsfrequenz europäischer Behördengremien. Dabei entsteht ein facettenreiches Bild der zahllosen Akteure, die mit einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik beschäftigt sind. Hauser legt damit die Entstehungsgeschichte und Konzepte einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik sowie eine Darstellung der wesentlichen Akteure und eine Analyse der Krisenbewältigung der EU dar und macht bei der Beschreibung der beteiligten Akteure manche Schwierigkeiten auch für den interessierten Laien verständlich. Bei der Erläuterung der Konzeption der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik bleiben die Ergebnisse jedoch gemischt – dies mag daran liegen, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten selbst sehr inkohärente Vorstellungen über ihre Rollen in der internationalen Politik besitzen. An dieser Stelle wären dennoch weitere Ausarbeitungen von Interesse gewesen. So aber kommen leider die konzeptuellen Fragestellungen einer solchen europäischen Politik zu kurz: Welche Rolle spielt die EU im internationalen Konzert? Welche Verpflichtungen entstehen aus einer friedensmachtorientierten Gemeinschaftspolitik, die noch dazu durch erhebliche Inkongruenzen gezeichnet ist – immerhin sind an der Richtungsentscheidung inzwischen 27 europäische Staaten beteiligt.