/ 06.06.2013
Haymo Beikircher
Faschismus 2000. Gründe für die Regierungsbeteiligung einer "postfaschistischen" Partei im Italien der Wende
Wien: Braumüller 2003 (Vergleichende Gesellschaftsgeschichte und politische Ideengeschichte der Neuzeit 16); VIII, 195 S.; kart., 25,90 €; ISBN 3-7003-1437-XMit der Alleanza Nazionale (AN) gelangte 1994 erstmalig eine Partei an die Macht des demokratischen Italiens, die sich ideologisch auf faschistisches Gedankengut stützt. Der Autor erforscht Ursachen und Bestimmungsfaktoren für dieses neuartige und dem Selbstverständnis der demokratischen Parteien widersprechende Phänomen. Dabei will er weniger die historische Entwicklung nachzeichnen als die für den Machtgewinn der Partei zentralen Aspekte der politischen Kultur Italiens identifizieren. Insbesondere der schwierige Umgang des Landes mit dem italienischen Faschismus und dessen Beziehung zum Holocaust, aber auch Tendenzen zur Historisierung des Faschismus sowie die auch in Italien feststellbare zunehmende Individualisierung und die immer stärkere Emotionalisierung politischer Entscheidungen seien wesentliche Gründe für diese politische Veränderung in Italien.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.61 | 2.22 | 2.25 | 2.23
Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Haymo Beikircher: Faschismus 2000. Wien: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/8865-faschismus-2000_22507, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 22507
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Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
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