/ 18.06.2013
Klaus Eberl
Formen der Religion. Über die Beziehungen zwischen Religion und Politik in der europäischen Geschichte
Berlin: Weißensee Verlag 2003; 106 S.; 12,80 €; ISBN 3-934479-88-XEntgegen der Annahme, das Religiöse gehöre als Möglichkeit oder sogar als Vermögen zu jedem Menschen und die jeweiligen Religionen seien nur Ausprägungen dieses Religiösen, besteht Eberl darauf, „dass diese Sicht auf die ‚Religion an sich' mit der Wirklichkeit der ‚Religionen im besonderen' nicht zusammenstimmt" (11). Im Gegenteil, „die Vielfalt der Religionen entstand durch bewusst vorgenommene Differenzierungen" (11). Dennoch gilt auch, dass bei all diesem Bemühen um Differenzierung, das im Allgemeinen mit dem Anspruch einhergeht, die einzig wahre Religion zu sein, ein gemeinsamer Bezugspunkt Voraussetzung bleibt. Der Begriff der Religion ist „so mehrdeutig und missverständlich geworden, dass er die Kommunikation innerhalb, zwischen und mit den Religionen eher verwirrt als befördert. Die Zerlegung des Begriffs der ‚Religion' in die verschiedenen ‚Formen der Religion' ist der Versuch, den Irritationen rund um den Begriff der Religion ein wenig beizukommen" (13 f.). Dies scheint umso wichtiger als Religion keine Privatsache ist, auch wenn nicht immer die Formen der Religion als politische Institutionen unmittelbar erkennbar sind. „Es gilt heute die Religion zu betrachten in ihrem gesamtkulturellen Kontext, und d. h. speziell in ihrem Verhältnis zu Recht und Politik und gegebenenfalls zu den anderen Institutionen einer Gesellschaft, mit denen gemeinsam sie zur Befriedigung des Ordnungsbedarfs beiträgt" (89).
Heinz-Werner Höffken (HÖ)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 2.23
Empfohlene Zitierweise: Heinz-Werner Höffken, Rezension zu: Klaus Eberl: Formen der Religion. Berlin: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19280-formen-der-religion_22393, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 22393
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
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