/ 20.06.2013
Dagmar Baatz / Clarissa Rudolph / Ayla Satilmis (Hrsg.)
Hauptsache Arbeit? Feministische Perspektiven auf den Wandel von Arbeit
Münster: Westfälisches Dampfboot 2004 (Arbeit - Demokratie - Geschlecht 1); 281 S.; 24,80 €; ISBN 3-89691-572-XDer Band geht auf die unter gleichem Titel veranstalteten „1. Marburger Arbeitsgespräche“ vom Februar 2003 zurück, die als Auftakt des Projekts „GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung“ im Rahmen des Förderschwerpunktes „Zukunftsfähige Arbeitsforschung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung konzipiert waren. Das Projekt dient der Bündelung und Weiterentwicklung von feministischen und genderkompetenten Ansätzen und Befunden der Arbeitsforschung sowie der kritischen Auseinandersetzung mit dem vielschichtigen Wandel von Arbeit, Geschlecht und Gesellschaft. Entsprechend breit fällt das Themenspektrum des Bandes aus: Im ersten Teil geht es um den Zusammenhang von Arbeit und Geschlecht aus politikwissenschaftlicher und (industrie)soziologischer Perspektive. Der zweite Teil widmet sich dem Gegenstandsbereichs der Arbeitsforschung, insbesondere der Diskussion um einen erweiterten Arbeitsbegriff und den Perspektiven einer neuen, geschlechtssensiblen, Zeitpolitik. Um Fragen der interdisziplinären Verständigung, besonders im Dialog zwischen gender-orientierter und kritisch-innovativer Arbeitsforschung geht es im dritten Kapitel. Der abschließende vierte Abschnitt behandelt Herausforderungen und Perspektiven einer feministischen Arbeitsforschung aus empirischem und konzeptionellem Blickwinkel. Insgesamt stellt der Band die von der Politik gegenwärtig verfolgte Maxime „Hauptsache Arbeit“ überzeugend und eindringlich in Frage und begründet in verschiedener Weise die Relevanz der Kategorie Geschlecht für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Arbeitspolitik.
Aus dem Inhalt:
Hauptsache Arbeit! - Nebensache Geschlecht?
Ingrid Kurz-Scherf:
„Hauptsache Arbeit“? - Blockierte Perspektiven im Wandel von Arbeit und Geschlecht (24-46)
Maria Funder:
(K)ein Ende der Geschlechterungleichheit? Arbeit und Geschlecht als Medien der Inklusion und Exklusion in Organisationen (47-69)
Brigitte Stolz-Willig:
Familie und Arbeit zwischen Modernisierung und (Re-)Traditionalisierung (70-84)
Angelika Koch / Gerhard Bäcker:
Mini- und Midi-Jobs - Frauenerwerbstätigkeit und Niedrigeinkommensstrategien in der Arbeitsmarktpolitik (85-102)
ZukunftsArbeit in der Arbeitsforschung
Mariannne Resch:
Auf dem Weg von der Erwerbsarbeitspsychologie zur Arbeitspsychologie (104-116)
Barbara Thiessen:
Von der Reproduktion zur Prokreation. Systematische Anmerkungen zu einem zentralen Topos der genderkritischen Arbeits- und Bildungsforschung (117-136)
Gisela Notz:
Von der notwendigen Arbeit und dem „Reich der Freiheit“. Auch „erweiterte Arbeitsbegriffe“ verlangen eine feministische Kritik (137-151)
Margareta Steinrücke:
Arbeitszeit - Lebenszeit: Überlegungen zur Neubestimmung ihres Verhältnisses im 21. Jahrhundert (152-164)
Iris Peinl:
Transformation von Erwerbsarbeit und Konturen des Geschlechterregimes (165-176)
Arbeitsforschung im Dialog
Harald Wolf:
Kritik der Heteronomie. Perspektiven der Konvergenz bei der Analyse von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen (178-184)
Annette Henninger:
Neue Perspektiven für die Arbeitsforschung: Konzepte zur Untersuchung der Verknüpfung von ‚Arbeit’ und ‚Leben’ bei Alleinselbständigen (185-198)
Wolfgang Dunkel / Kerstin Rieder:
„Working Gender“ - Doing Gender als Dimension interaktiver Arbeit (199-211)
Sabine Pfeiffer:
Ein? Zwei? - Viele! ... und noch mehr Arbeitsvermögen! Ein arbeitssoziologisches Plädoyer für die Reanimation der Kategorie des Arbeitsvermögens als Bedingung einer kritikfähigen Analyse von (informatisierter) Arbeit (212-226)
Joachim Ludwig:
Der „Lernende Forschungszusammenhang“ - eine Chance für den interdisziplinären Brückendiskurs in der Genderforschung? (227-240)
Zukunft der Arbeit und zukunftsfähige Arbeitsforschung
Hildegard Maria Nickel:
Zukunft der Arbeit aus feministischer Perspektive (242-254)
Lena Correll / Stefanie Janczyk / Anja Lieb:
Innovative Potentiale einer genderkompetenten Arbeitsforschung (255-277)
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.27 | 2.36 | 2.342
Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Dagmar Baatz / Clarissa Rudolph / Ayla Satilmis (Hrsg.): Hauptsache Arbeit? Münster: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23057-hauptsache-arbeit_26378, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 26378
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Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
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