Schmierer weist zunächst auf die vorhandenen Schwierigkeiten des europäischen Integrationsprozesses hin, wie z. B. die Notwendigkeit, die EU-Institutionen zu reformieren oder das Demokratiedefizit zu beheben. Diese Probleme können die Erfolgsgeschichte der EU gefährden, leicht kann der bisherige große Friedenserfolg aus dem Blick geraten. Die geopolitische Konstellation und geschichtliche Aspekte des Kontinents werden in zehn Essays behandelt, in denen der Autor - trotz aller Probleme - für eine Fortsetzung des Integrationsprozesses plädiert. Die EU "wird sich für die Durchsetzung und Verteidigung ihrer auch in Europa noch umstrittenen Gründungsvoraussetzungen und Existenzbedingungen engagieren müssen. Sie bleibt ein Staatenverein in einer Welt von Staaten. Das Zeug zur Utopie hat sie nicht, aber es ist noch nicht lange her, da hätte sie niemand zu träumen gewagt" (207). Inhaltsübersicht: 1. Verein gegen Selbstzerstörung oder: Revolution ohne Revolutionäre; 2. 1945: Die Öffnung der Welt und die Rückkehr Europas zu sich selbst; 3. Nach all den Kriegen ... Vom System der europäischen Mächte zur Europäischen Union; 4. Die deutsche Frage - ein europäisches Problem; 5. Prekäre Nachbarschaft, Frankreich und Deutschland - Erbfeinde oder Geschwister? 6. (Be-)Währungsprobe, Die Sache mit dem "Euro"; 7. Kerneuropa oder Mitteleuropa - hat die Bundesrepublik die Wahl? 8. Plädoyer für die politische Mitte. Über Homogenität und Differenz in der europäischen Gesellschaft; 9. Bis wohin reicht Europa? Ein Rechtsraum mit elastischen Grenzen; 10. Die Europäische Union - eine Epochenscheide?