Der Autor, Geschäftsführer der "Evangelischen Akademien in Deutschland, e. V.", erklärt zum Ziel seiner Arbeit eine Positionsbestimmung der politischen Bildung in der heutigen Zeit. Ausgehend von einem globalen Umbruch in jedem Gesellschafts- und Lebensbereich, er nennt unter anderem Begriffe wie Transformation, Globalisierung, ökologische Krise und technologischer Fortschritt, konstatiert Beer die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in der politischen Bildung nicht nur in normativer Hinsicht, sondern auch in bezug auf Organisation, Struktur und Arbeitsweise: "Dieses Buch ist ein Versuch, zwischen den verschiedenen Bezugsfeldern zu vermitteln, die gemeinsam politische Bildung zu dem machen, was sie gegenwärtig darstellt: ein nicht geschlossenes, aber umfassendes Ganzes, in gewollter Vielfalt mit durchaus vorhandener Widersprüchlichkeit." (11) Die gegebene Analyse und die resultierenden Schlüsse bleiben jedoch leider sehr an der Oberfläche und handeln eher mit Gemeinplätzen: "Die Bewahrung der demokratischen Kultur unseres Zusammenlebens bedarf des Willens und des aktiven Einsatzes der vielen Individuen. Diese dazu zu ermutigen und dabei zu unterstützen, ist der lohnende und unverzichtbare Auftrag politischer Bildung." (231) Eine Beschränkung auf Teilaspekte des von Beer umrissenen Umbruchs und eine stärkere Auseinandersetzung mit den Reaktionen der politischen Bildung darauf hätten dem Buch wohl zu mehr Gewicht und mehr Tiefgang verholfen.