/ 18.06.2013
Mariano Barbato
Souveränität im neuen Europa. Der Souveränitätsbegriff im Mehrebenensystem der Europäischen Union
Hamburg: Verlag Dr. Kovač 2003 (Schriften zur internationalen Politik 3); 150 S.; 68,- €; ISBN 3-8300-0862-7Politikwiss. Magisterarbeit München; Gutachter: F. Kratochwil. - Lässt sich auf das neue politische System, das durch die europäische Integration entsteht, noch sinnvoll der Begriff „Souveränität" anwenden? Die Arbeit entwickelt vor dem Hintergrund der Defizite klassischer Souveränitätsdefinitionen einen neuen Souveränitätsbegriff, der mit dem Modell des Mehrebenensystems kompatibel ist. Nicht Handlungsfähigkeit auf der Basis von Zwang, sondern Handlungsfähigkeit auf der Basis von Freiwilligkeit und Freizügigkeit charakterisiert diesen Souveränitätsbegriff, der staatliche Freiheitsansprüche und europäische Handlungsmöglichkeit in Einklang bringen will. Die neue Souveränität fordert nicht mehr Eigentum über das Territorium ein, sondern über die Funktion. Die Arbeit nähert sich dem Begriff der Souveränität narrativ, indem sie versucht, „den Begriff vor dem Hintergrund seines historischen Werdens für die Europäische Union und ihre Staaten heute neu zu erzählen" (18). Sie konzentriert sich dabei auf die Frage nach der Souveränität in der Beziehung zwischen der Europäischen Union und den Mitgliedstaaten, die nach der externen Souveränität der Union und der Mitgliedstaaten im internationalen System bleibt hingegen ausgeklammert.
Tanja Pritzlaff (TP)
Dipl.-Politologin, wiss. Mitarbeiterin, Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen.
Rubrizierung: 3.2
Empfohlene Zitierweise: Tanja Pritzlaff, Rezension zu: Mariano Barbato: Souveränität im neuen Europa. Hamburg: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19578-souveraenitaet-im-neuen-europa_22775, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 22775
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Dipl.-Politologin, wiss. Mitarbeiterin, Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen.
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