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/ 17.06.2013
Thomas Bruha / Joachim Jens Hesse / Carsten Nowak (Hrsg.)

Welche Verfassung für Europa? Erstes interdisziplinäres "Schwarzkopf-Kolloquium" zur Verfassungsdebatte in der Europäischen Union

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2001 (Schriftenreihe des Europa-Kollegs Hamburg zur Integrationsforschung 33); 336 S.; brosch., 50,11 €; ISBN 3-7890-7189-7
Die Debatte über eine europäische Verfassung hat durch die geplante Osterweiterung der Europäischen Union, die mit ihr verbundene institutionelle Reform, die neue Charta der Grundrechte der EU sowie den Vertrag von Nizza neue Impulse erhalten. Das Europa-Kolleg Hamburg griff die aktuelle Verfassungsdebatte in einem Kolloquium im November 1999 auf, das von der Heinz-Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa gefördert wurde. An dieser Veranstaltung nahmen Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Verwaltung, Justiz, Anwaltschaft und Wirtschaft teil. Im Auditorium waren sowohl Stipendiaten der Heinz-Schwarzkopf-Stiftung als auch Studenten der in Berlin und Hamburg durchgeführten Postgraduierten-Studienprogramme "Europawissenschaften" respektive "Master of European Studies" vertreten. Abgedruckt werden nicht nur die dort vorgetragenen Referate, sondern zusätzlich zwei weitere Beiträge (Nowak und Wagner). Es ging bei dem Kolloquium um "Art, Inhalte, Form und Verfahren einer europäischen Verfassung bzw. Verfassungsgebung". Ausgehend von der Prämisse, "daß Europa eine Verfassung hat" wurde gefragt, wie man sie erkennt, ob sie "reicht" oder ob die "'Zeit reif'" ist "für eine förmliche Verfassungsurkunde 'aus einem Guß'". Die kontrovers diskutierte Fragestellung lautete also: "Vertrag oder Verfassung?" (5) Im Anhang findet sich der Bericht der "Drei Weisen" (Richard von Weizsäcker/Jean-Luc Dehaene/David Simon) an die Europäische Kommission zu den institutionellen Auswirkungen der Erweiterung (303-314) sowie die Charta der Grundrechte der Europäischen Union (315-333). Inhalt: 1. Die Verfassungsfrage aus der Sicht der Disziplinen: Ingolf Pernice: Die Verfassungsfrage aus rechtswissenschaftlicher Sicht (19-39); Stefan Voigt: What Constitution for Europe? The Constitutional Question from the Point of View of (Positive) Constitutional Economics (41-61); Joachim Jens Hesse: Die Diskussion um eine europäische Verfassung: Vom Kopf auf die Füße zu stellen (63-87). 2. Verfassungsbedarf und Verfassungsfähigkeit der EU: Gert Nicolaysen: Der Streit zwischen dem deutschen Bundesverfassungsgericht und dem Europäischen Gerichtshof (91-107) 3. Institutionelle Reform und Erweiterung der EU: Roland Bieber: Verfassungsfrage und institutionelle Reform (111-123); Otto Luchterhandt: Verfassungshomogenität und Osterweiterung der EU (125-147); Hanna Suchocka: Reflexionen über die Idee einer europäischen Verfassung (149-159). 4. Wirtschaftsverfassung und globale Verfassungsentwicklungen: Ernst-Joachim Mestmäcker: Die Wirtschaftsverfassung der EG zwischen Wettbewerb und Intervention (163-189); Ernst-Ulrich Petersmann: Europäisches und weltweites Integrations- und Verfassungsrecht (191-202); Peter Behrens: Grundstrukturen einer Weltwirtschaftsordnung (203-213); Carsten Nowak: Perspektiven einer umweltverfassungskonformen Auslegung der europäischen Wirtschaftsverfassung (215-239). 5. Formen und Verfahren europäischer Verfassungsgebung: Stefan Oeter: Vertrag oder Verfassung: Wie offen läßt sich die Souveränitätsfrage halten? (243-264); Christine Landfried: Auf dem Weg zu einem europäischen Verfassungsstaat? (265-279); Helmut Wagner: Gibt es einen Königsweg zu einer europäischen Verfassung? (281-299).
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 3.2 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Thomas Bruha / Joachim Jens Hesse / Carsten Nowak (Hrsg.): Welche Verfassung für Europa? Baden-Baden: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/15098-welche-verfassung-fuer-europa_17152, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 17152 Rezension drucken
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