Die Autorengruppe beschreibt die EU als ein binnenmarktzentriertes Projekt, in dessen Kontext sich ein Sozialmodell entwickelt. Eine europäische Sozialbürgerschaft sei im Werden. Die EU sei kein reiner Wirtschaftsraum, sondern sie befinde sich auf dem Weg zu einer sozialen Marktwirtschaft, so eine zentrale These. Die EU werde als Sozialmodell nur dann erfolgreich sein, „wenn es Europa gelingt, ein Raum der Generierung und kulturellen Vererbung von Sozialkapital zu sein“ (6). Wesentliche Produzenten sozialen Kapitals seien die freie Gemeinwirtschaft und das bürgerschaftliche Engagement, kurz der „Dritte Sektor“. So zieht sich die Frage, ob und inwieweit dieser „Dritte Sektor“ angesichts der Dominanz des EU-Wettbewerbsrechts weiterhin bestehen wird, wie ein roter Faden durch diese Abhandlung. Untersucht werden die Auswirkungen der neueren, vom EU-Wettbewerbsregime angetriebenen EU-Trends auf den sozialen Dienstleistungssektor Deutschlands.