/ 15.09.2016
Katrin Dobersalske
A clean and green ASEAN. Die ASEAN als Akteur multilateraler Umweltpolitik am Beispiel des internationalen Klimaregimes
Marburg: Tectum Verlag 2014; 382 S.; 34,95 €; ISBN 978-3-8288-3436-1Diss. Bonn; Begutachtung: H. Ihne, W. Hilz. – Wie lässt sich die ASEAN, ein Bündnis südostasiatischer Staaten, im internationalen Klimaregime verorten? Welchen Beitrag leistet diese regionale Kooperation zur Klimapolitik und wie lässt sich ihre Leistungsfähigkeit dabei beurteilen? Diesen Fragen geht Katrin Dobersalske in ihrer Dissertation nach. Die ASEAN wurde 1967 als Wirtschaftsbündnis gegründet, hat im Laufe der Jahre aber die Politikbereiche zunehmend erweitert. Durch das rasante Wirtschaftswachstum trägt die Region nicht unerheblich zum Klimawandel bei und sieht sich zunehmend auch mit Umweltproblemen konfrontiert. Auf der Basis einer umfangreichen Analyse der institutionellen Rahmenbedingungen der ASEAN und ihrer Klimapolitik stellt die Autorin fest, dass sich „die Rolle der ASEAN bei der Realisierung des internationalen Klimaregimes als Dialog‑ und Wissensplattform beschreiben [lässt]. Eine Ordnungs‑ und Regelungsfunktion nimmt die ASEAN in der Klimapolitik nicht wahr.“ (340) Auch wenn das Problem wahrgenommen werde, würden ökonomische Interessen weiterhin dominieren. Innerhalb der Regionalkooperation bildet Klimapolitik erst seit 1997 ein Handlungsfeld. Die Autorin zeigt, dass die ASEAN zwei Regime zur Kooperation errichtet hat – ein Energie‑ und ein Haze‑Regime. „Zwar führte die ASEAN eine starke Dialogstruktur ein, ihre schwachen Verfahren, unzureichende Regulierung sowie Institutionalisierung führen aber zu einer ungenügenden Problembewältigung.“ (339) Ihre Beurteilung der Leistungsfähigkeit fällt entsprechend aus: „Der Leistungszustand muss als mittelmäßig bis schwach bewertet werden, weil die Verfahren und fehlende Regulierung ihn deutlich limitieren.“ (340) Dennoch kommt Dobersalske zu dem Schluss: Auch wenn die ASEAN sich auf die Rolle als Dialog‑ und Informationsplattform beschränke und ihre potenzielle Leistungsfähigkeit in der gemeinsamen Klimapolitik gering sei, müsse dies „auf Grundlage des historischen Zusammenhangs und bestehender interner Entwicklungsdisparitäten durchaus als Erfolg gewertet werden“ (344).
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Rubrizierung: 4.3 | 4.45 Empfohlene Zitierweise: Jessica Burmester, Rezension zu: Katrin Dobersalske: A clean and green ASEAN. Marburg: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/40072-a-clean-and-green-asean_47469, veröffentlicht am 15.09.2016. Buch-Nr.: 47469 Inhaltsverzeichnis Rezension druckenCC-BY-NC-SA