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/ 20.06.2013
Anita Breuer

Adiós al PRI! Der mexikanische Transformationsprozess und die Präsidentschaftswahl 2000

Münster: Lit 2004 (Beiträge zur empirischen Demokratieforschung 2); 163 S.; 14,90 €; ISBN 3-8258-7927-5
Diplomarbeit Köln; Gutachter: A. Kaiser. – Die Abwahl der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) im Juli 2000 war ein Höhepunkt des bereits viele Jahrzehnte andauernden mexikanischen Demokratisierungsprozesses. Dieser dauerte nicht nur ungewöhnlich lang, sondern wurde von der seit über 70 Jahren regierenden PRI selbst initiiert. Die Verfasserin erläutert, dass der Transformationsprozess auf drei Ebenen ablief: Auf der Makroebene seien die Veränderungen des Wahlsystems wichtig gewesen. Auf der Mesoebene habe die Einführung offener Vorwahlen die traditionell starke Stellung des Präsidenten geschwächt und zu besseren Chancen auch für weniger einflussreiche Akteure geführt. Und schließlich seien die Parteienbindung und das Wahlverhalten durch die soziostrukturellen Veränderungen Mexikos auch auf der Mikroebene beeinflusst worden. Die PRI habe diese Veränderungen des früher stark landwirtschaftlich geprägten Landes letztlich selbst maßgeblich mit verursacht. Sie habe u. a. für eine erhebliche Verbesserung des Bildungsniveaus gesorgt und damit die Herausbildung einer städtischen Mittelschicht ermöglicht. Die Darstellung bietet in erster Linie eine Synthese ausgewählter Literatur zum Thema. Breuer führt systemtheoretische, modernisierungstheoretische und neo-institutionalistische Erklärungen des Transformationsprozesses zu einer Gesamtschau zusammen.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.652.22.212.22 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Anita Breuer: Adiós al PRI! Münster: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23082-adis-al-pri_26409, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 26409 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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