„In kaum einem anderen europäischen Land wurden Nation und Armee derart lange als Einheit gesehen" (11), schreiben Dejung und Stämpfli. Zu begründen sei dieser Sonderfall damit, dass die Schweiz nicht direkt in den Zweiten Weltkrieg verwickelt worden sei. Die dem Buch zugrunde liegende Annahme lautet, dass dieser Sonderfall einen Einfluss auf die Geschlechterordnung in der Schweiz gehabt hat. Aus dem Inhalt: Einleitung: Christof Dejung / Regula Stämpfli: Sonderfall Schweiz? Armee, Staat und Geschlecht 1918-1945 (11-26). 1. Kriegserfahrungen und Geschlechterordnung: Regina Wecker: Es war nicht Krieg! Die Situation der Schweiz 1939-1945 und die Kategorie Geschlecht (29-46); Joanna Bourke: Experience, Language, and Body. Great Britain during the First and Second World War (47-63). 2. Das Militär als männlich konnotierte Institution: Ruth Seifert: Weibliche Soldaten. Die Grenzen des Geschlechts und die Grenzen der Nation (67-81); Rudolf Jaun: Militär, Krieg und Geschlecht. Europäische Entwicklungslinien und schweizerische Besonderheiten (83-97). 3. Das Bild des Fremden in Kriegszeiten: Bruch mit der Vorkriegs-„Normalität" oder Kontinuität? Eve Rosenhaft: Krieg im Frieden im Krieg. Reading the Romani Holocaust in Terms of Race, Gender and Colonialism (101-113). 4. Militärische Ordnung und zivile Gesellschaft: Christof Dejung: Die höchste Potenz von Männlichkeit. Militär, Gesellschaft und Geschlechterordnung in der Schweiz, 1933-1945 (173-184). 5. Wehrpflicht, Bürgerrecht und militärische Propaganda: Regula Stämpfli: Triumph der Geschlechtertrennung in der Schweiz 1918-1945 (213-228); Elisabeth Joris: Krieg, Propaganda und Geschlecht (229-248).