Der Autor unternimmt eine Bestandsaufnahme der christlich-demokratischen Partei Chiles in ihren Rollen als Oppositions- sowie Regierungs- bzw. Koalitionspartei von 1964 bis 1994. Ausgehend von der Annahme, daß politische Parteien vielfach als "change agents" (20) für Entwicklungsprozesse fungieren, geht er der Frage nach, welchen Beitrag der den westlichen Vorstellungen repräsentativer Demokratie verpflichtete PDC (Partido Demócrata Cristiano) zur politischen Entwicklung Chiles in den letzten dreißig Jahren geleistet hat. Die Analyse der Programmatik und internen Organisation des PDC erfolgt unter Berücksichtigung der jeweiligen politischen und sozialen Situation Chiles. Dabei werden die die Entwicklung des PDC sowohl hindernden als auch unterstützenden Faktoren aufgezeigt. Im Endergebnis kommt der Autor zu einer positiven Bilanz. Der Erfolg des PDC sei im wesentlichen zurückzuführen auf die "Orientierung an einem christlich-demokratischen Menschen- und Gesellschaftsbild" (298).