Skip to main content
/ 04.06.2013
Friedrich Schmidt-Bleek

Das MIPS-Konzept. Weniger Naturverbrauch - mehr Lebensqualität durch Faktor 10

München: Droemer Knaur 1998; 320 S.; geb., 39,90 DM; ISBN 3-426-26982-1
Schmidt-Bleek entfaltet die Vision einer Gesellschaft in materieller und sozialer Sicherheit, die dabei aber nicht über ihre ökologischen Verhältnisse lebt. Notwendig dafür sei eine radikale Reduzierung des Materialverbrauchs. Durch intelligenteren Technikeinsatz hält er einen Erhalt des Wohlstands mit weniger Ressourcen für möglich. Der "Faktor 10" gibt dabei die Größenordnung der notwendigen Veränderungen an. Die durch Ernst Ulrich von Weizsäcker bekannt gemachte Forderung nach einem "Faktor 4" sei demgegenüber eine "Populärversion des Konzeptes der Dematerialisierung" (31), so der frühere Weizsäcker-Mitarbeiter. Um Kriterien für die Beurteilung der ökologischen Vernünftigkeit einzelner Produkte und Verfahren zu erhalten, nutzt Schmidt-Bleek das Konzept des "Ökologischen Rucksacks". Erfaßt wird damit die Menge an "Natur", d. h. natürlichen Ressourcen, die in einem bestimmten Produkt steckt. Maßeinheit ist das von ihm entwickelte MIPS (Materialinput pro Einheit Service). Zwar knüpft der Autor hier an seine Veröffentlichung von 1993 an, die vorliegende Arbeit ist aber konkreter und praxisnäher. Dargestellt werden so viele Beispiele und Berechnungsmöglichkeiten aus der Arbeit des Wuppertaler Institutes für Klima, Umwelt, Energie.
Michael Hein (HN)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
Rubrizierung: 4.434.452.261 Empfohlene Zitierweise: Michael Hein, Rezension zu: Friedrich Schmidt-Bleek: Das MIPS-Konzept. München: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/5478-das-mips-konzept_7163, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 7163 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA