Korruption wird oft als Problem der Entwicklungsländer abgetan. Der Autor lässt jedoch keinen Zweifel daran, dass auch in Deutschland insbesondere in der Bauwirtschaft und im Gesundheitswesen Maßnahmen gegen die zunehmende Korruption ergriffen werden müssen. Eigen hält es auch für notwendig, die Gesetze zur Regelung von Parteispenden und zum Verbot von Bestechungszahlungen im Ausland schärfer zu fassen. In seinem Buch befasst sich der Gründer und Präsident von „Transparency International" jedoch nicht schwerpunktmäßig mit Deutschland. Vielmehr gibt er einen Überblick über die Entstehung und die wichtigsten Arbeitsfelder dieser NGO, die er 1993 gründete, nachdem er lange Jahre in verantwortlicher Position in der Weltbank gearbeitet hatte. Korruption ist seit jeher ein wesentlicher Hinderungsfaktor für die freie Entwicklung einer Wirtschaft. Eigen weist jedoch darauf hin, dass wir Korruption seit dem 11. September „nicht mehr nur als Wirtschaftsdelikt, sondern ganz klar auch als Werkzeug von Terroristen begreifen" müssen (16). „Transparency International" setzt auf die Information der Öffentlichkeit, um Korruption zu erschweren. Einerseits hat die NGO in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen, globalen Unternehmen und Regierungen Regeln formuliert, die Transparenz bei der Vergabe von öffentlichen Mitteln herstellen sollen. Andererseits wird durch regelmäßig publizierte Indikatoren wie den „Corruption Perception Index" und den „Bribe Payers Index" versucht, Öffentlichkeit herzustellen. Die Unterstützung für den Kampf gegen Korruption wächst denn auch überall, wie nicht zuletzt zwei Aufsätze zeigen, die den Band abrunden: einer von Hans Küng zur ethischen Rahmenordnung beim Kampf gegen die Korruption und ein weiterer vom Präsidenten der Weltbank, James D. Wolfensohn, zur Entwicklungsagenda und der Korruption als weltweiter Herausforderung.