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/ 20.06.2013
Roland Zimmermann

Demokratie und das südliche Afrika. Antagonismus oder Annäherung?

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004; 389 S.; brosch., 39,90 €; ISBN 3-531-14389-1
Politikwiss. Diss. Marburg; Gutachter: W. von Bredow. - Zimmermann will am Beispiel Südafrikas ergründen, welche Zukunft die Demokratie auf dem afrikanischen Kontinent hat. Den Ausgangspunkt bildet die Beobachtung, dass die in Europa und Amerika entstandenen Modelle demokratischer Ordnung in Afrika als „Exportschlager“ gescheitert sind, weil sie den gesellschaftlichen Bedingungen nicht gerecht werden. Es werden die Phasen der Demokratisierung in Europa, Amerika und Afrika untersucht und verschiedene Konzepte der Demokratietheorie diskutiert, bevor Zimmermann sich seinem empirischen Fall zuwendet. Auf der Grundlage einer historischen Skizze zu Südafrika analysiert er den Transformationsprozess des zum Hoffnungsträger stilisierten Landes. Das Fazit fällt eher skeptisch aus: Da die politischen Strukturen von einem dominanten Akteur (ANC) bestimmt werden und damit die für Demokratien lebenswichtige Konkurrenz politischer Akteure behindert werde, habe sich keine nachhaltige Demokratiekultur herausbilden können. Zimmermann plädiert für eine stärkere Übernahme von Verantwortung durch die Staatengemeinschaft, wobei er weniger die UNO als vielmehr „interdisziplinäre Expertenpools aus Wissenschaft, NGOs und integeren Politikern a. D.“ für geeignet hält, eine „externe Demokratisierungsassistenz“ (363) zu übernehmen.
Wilhelm Knelangen (WK)
Dr., wiss. Ass., Institut für Sozialwissenschaften (Bereich Politikwissenschaft), Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.672.2 Empfohlene Zitierweise: Wilhelm Knelangen, Rezension zu: Roland Zimmermann: Demokratie und das südliche Afrika. Wiesbaden: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/22825-demokratie-und-das-suedliche-afrika_26064, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26064 Rezension drucken
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