/ 04.06.2013
Leo Gabriel (Hrsg.)
Die globale Vereinnahmung und der Widerstand Lateinamerikas gegen den Neoliberalismus. Ludwig-Boltzmann-Institut für zeitgenössische Lateinamerikaforschung
Frankfurt a. M.: Brandes & Apsel / Südwind 1997; 207 S.; pb., 29,80 DM; ISBN 3-86099-146-9Der Sammelband verbindet Beiträge von lateinamerikanischen und deutschsprachigen Politikwissenschaftlern, Soziologen, Ökonomen, Anthropologen, Theologen, Journalisten und Kulturkritikern bis hin zum Subcomandante der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung in Mexiko. Die Autoren beschreiben die verheerenden Auswirkungen der monetaristischen Weltwirtschaftsordnung der 90er Jahre in Lateinamerika. Ein Schwerpunkt des Bandes liegt in der Darstellung der "Revolte der zivilen Gesellschaft" (2) auf lokaler und regionaler Ebene in Selbsthilfegruppen, Gewerkschaftsorganisationen, christlichen Basisgemeinden sowie Frauen- und Ökologiebewegungen, die dem Beispiel der Indigenas von Chiapas und Ecuador folgten. Durch die Analysen paradigmatisch ausgewählter Länder sollen "die politischen Alternativen und realistischen Visionen als Ergebnis eines geschichtlichen Prozesses und nicht als Resultat einer voluntaristischen Theorie in Erscheinung treten" (9).
Inhalt: Gerhard Drekonja-Kornat: Vom Markt zum Staat und wieder zurück (11-21). Diktatur der Makroökonomie: Anne Huffschmid: Mexiko: Krise im Ausverkauf (23-39); Gerhard Drekonja-Kornat: Protokoll eines Weltuntergangs (41-47); Ana Fernandes / Andreas Novy: Die reale Vorherrschaft des Geldes: der brasilianische Plano Real (49-67); Viktor Sukup: Argentiniens faules Rezept (69-77). Politik an der Peripherie: Ralf Leonhard: Nicaragua: Neoliberalismus pur (79-92); Boris Scharlowski: Chile: Bewegungen im Modell (93-107); Robert Lessmann: Bolivien: Vom Sindicalismo zur zivilen Gesellschaft (109-123). Netzwerke des Widerstands: Elke Mader: Die indianische Herausforderung am Beispiel Ecuadors (125-141); Adriano Martins: Rettet den Fluß: die ökologische Bewegung im Nordosten Brasiliens (143-154); Leo Gabriel: Vom Aufstand in Chiapas zur Demokratisierung der mexikanischen Gesellschaft (155-173); Leo Gabriel: Der Frauenkampf in den Maquiladoras von El Salvador (175-181). Visionen der Zeitenwende: Leonardo Boff: Christentum in der Globalisierung (183-190); Xabier Gorostiaga: Geokultur und globale Entwicklung (191-196); Eduardo Galeano: "Kämpfen, damit sich die Geschichte nicht wiederholt" (197-199); Subcomandante Marcos: Von den Enklaven des Vergessens zur Neudefinition der Macht (201-204).
Andreas Eis (AE)
Jun.-Prof. Dr., Didaktik des politischen Unterrichts und der politischen Bildung, Institut für Sozialwissenschaften Oldenburg, Fakultät I.
Rubrizierung: 2.65 | 2.2 | 4.43 | 4.42
Empfohlene Zitierweise: Andreas Eis, Rezension zu: Leo Gabriel (Hrsg.): Die globale Vereinnahmung und der Widerstand Lateinamerikas gegen den Neoliberalismus. Frankfurt a. M.: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/5207-die-globale-vereinnahmung-und-der-widerstand-lateinamerikas-gegen-den-neoliberalismus_6837, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 6837
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Jun.-Prof. Dr., Didaktik des politischen Unterrichts und der politischen Bildung, Institut für Sozialwissenschaften Oldenburg, Fakultät I.
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