Die Autoren, Politikwissenschaftler und Historiker, beschreiben die politischen Systeme von 22 Staaten in Nord- und Lateinamerika. Betrachtet werden jeweils die historische Entwicklung nach der Unabhängigkeit sowie die Rolle von Regierung, Parlament und Parteien, außerdem die Verfassungen und die Gesetzgebung. Dargestellt werden ferner Militär, Kirche und Massenmedien. Nach Angabe der Herausgeber ist es das Ziel, Unterschiede und Überschneidungspunkte in der Geschichte und Politik der einzelnen Staaten zu erklären. In einem einleitenden Kapitel werden die einzelnen Länder verglichen: Vor allem das demokratische Element der freien Wahl werde mittlerweile in fast allen Staaten Lateinamerikas praktiziert, schreiben die Herausgeber, andererseits seien eine grassierende Korruption und eine Unterdrückung der Rechte von Minderheiten zu konstatieren. Die Akzeptanz der demokratischen Verfahren sei insgesamt in der Bevölkerung niedrig, die Unzufriedenheit mit politischen Institutionen groß. Seit 1993 seien zudem nicht weniger als 14 gewählte Präsidenten vorzeitig aus dem Amt geschieden – häufig unter dem Druck von Massenprotesten.