Skip to main content
/ 18.06.2013
Herbert Kraus

Europa mit Russland vereint. Eine Vision für das 21. Jahrhundert. Co-Autorin Gergana Schulak

Wien: Molden Verlag 2003; 158 S.; geb., 19,80 €; ISBN 3-85485-091-3
Kraus' Vision besteht darin, das politisch und wirtschaftlich weitgehend in der Europäischen Union organisierte Europa mit Russland zu vereinigen. Bereits zu Beginn macht er seine Leser auf den eigentlichen Impetus dieser Idee aufmerksam, die er bereits zu Beginn der 90er-Jahre vorgetragen hat: Europa drohe zu einer „Art Vasall von Amerika" (11) zu werden. Dieser Entwicklung könne durch die Schaffung einer „Großeuropäischen Konföderation" unter Einbeziehung nicht nur der Russischen Föderation, sondern auch der übrigen Staaten der GUS Einhalt geboten werden. Kraus schlägt dabei vor, die Kompetenzen von Regionen und Kommunen entscheidend auszubauen. Die Konföderation wiederum solle Trägerin einer gemeinsamen Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik werden. Die zentrale Funktion dieser Form regionaler Integration besteht in den Augen des Verfassers darin, eine dauerhafte eurasische Friedensordnung zu entwerfen. Das Konzept einer „europäischen Konföderation" unter Einschluss der UdSSR ist bereits 1989 von dem damaligen französischen Staatspräsidenten Mitterrand ins Gespräch gebracht worden, scheiterte allerdings am Widerstand der mittel- und osteuropäischen Staats- und Regierungschefs. Bis heute pflegen westeuropäische Politiker und Wissenschaftler die Bedenken dieser Staaten zu unterschätzen, gemeinsam mit Russland eine „Konföderation" zu bilden.
Stefan Gänzle (GÄ)
Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 3.63.12.62 Empfohlene Zitierweise: Stefan Gänzle, Rezension zu: Herbert Kraus: Europa mit Russland vereint. Wien: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19397-europa-mit-russland-vereint_22549, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 22549 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA