/ 07.11.2013
Wolfgang Benedek / Florence Benoît-Rohmer / Wolfram Karl / Matthias C. Kettemann / Manfred Nowak (Hrsg.)
European Yearbook on Human Rights 2013
Wien/Graz: Neuer Wissenschaftlicher Verlag 2013; 447 S.; brosch., 58,- €; ISBN 978-3-7083-0925-5Ebenso wie die vier zuvor erschienenen Ausgaben widmet sich auch das diesjährige Europäische Jahrbuch für Menschenrechte in seinem ersten Teil drei besonders virulenten Ereignissen: Dies sind für die Herausgeber_innen die Vorgänge in Syrien, die Menschenrechtspolitik der Europäischen Union sowie die Rolle der Menschenrechte bei der Annäherung des Kosovo an die EU. Die Autor_innen des Beitrags über Syrien sind Mitglieder der Untersuchungskommission des UN‑Menschenrechtsrats, die einen Überblick über die humanitäre Krise in Syrien geben, die sich ausbreitende Gewalt thematisieren und ausgewählte ökonomische Aspekte des Krieges ansprechen. Nach ihrer ernüchternden Analyse, laut der die politische, wirtschaftliche, soziale und humanitäre Lage in Syrien desaströs ist, beenden die Autor_innen ihren Beitrag mit dem klaren Plädoyer für eine politische und mit dem Völkerrecht kompatible Lösung in Syrien. „While political efforts falter, all parties to the conflict must abide by the humanitarian imperative to protect civilians in their conduct of hostilities.“ (28) Sollte dies nicht gelingen, prognostizieren die Autor_innen die Destruktion Syriens, deren Folgen weit über die arabische Region hinaus spürbar sein werden. Der zweite Teil des Jahrbuches widmet sich den Menschenrechtsentwicklungen in der EU. Hier sei besonders auf den Artikel des Mitherausgebers Wolfgang Benedek verwiesen, der einen guten Überblick über die wichtigsten Ereignisse und institutionellen Entwicklungen im Jahr 2012 vermittelt. Der dritte und vierte Abschnitt des Jahrbuches ist dem Europarat und der OSZE gewidmet – zwei Organisationen, die in europäischen Menschenrechtsfragen ebenfalls eine gewichtige Rolle spielen. Douglas Wake betont in seinem Beitrag die sehr wohl problematische Tatsache, dass sich die OSZE während ihrer beiden Gipfeltreffen nach Astana im Jahre 2010 nicht auf eine einheitlich humanitäre Linie einigen konnte. Allerdings sei dies mit Blick auf die Geschichte auch nicht überzubewerten, da es auch schon in früheren Zeiten nicht in allen Fragen stets zu einer Einigung gekommen sei. Trotzdem seien gemeinsam wichtige Schritte gegangen worden.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 4.42 | 2.63 | 3.5 | 3.6 | 2.61 | 3.3 | 4.3
Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Wolfgang Benedek / Florence Benoît-Rohmer / Wolfram Karl / Matthias C. Kettemann / Manfred Nowak (Hrsg.): European Yearbook on Human Rights 2013 Wien/Graz: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/36382-european-yearbook-on-human-rights-2013_44376, veröffentlicht am 07.11.2013.
Buch-Nr.: 44376
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M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
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