Für den Herausgeber der von der Universität Graz initiierten Reihe war es bei diesem Band sicher keine leichte Aufgabe, die auf vier verschiedene Veranstaltungen der Vortragsserie „Europa im Umbruch: Denk- und Lebensformen im Wandel“ zurückgehenden Beiträge konzeptionell in ein Leitthema einzubinden. So mag man denn den gewählten Titel als weit genug ansehen, um etwas Gemeinsames im weiten Gegenstandsspektrum der zwischen 2001 und 2003 gehaltenen Vorträge auszuweisen. Die Autoren befassen sich mit Streitfragen zeithistorischer Deutungen und Phänomenen des jüngsten Terrorismus ebenso wie mit Aspekten sozialstruktureller Ungleichheit und einer sich gegen sozialstaatliche Institutionen durchsetzenden wirtschaftlichen Macht. Aus dem Inhalt: I. Die Macht des Vergangenen: Bewußtseinsprägung durch Geschichte Michael Jeismann: Erinnerung und Intervention. Wozu nutzt das politische Gedächtnis? (23-30) Ernst Hanisch: Vom Umgang mit einer belastenden Geschichte: Österreich als Beispiel (31-36) Bogdan Musioal: „Geschichte als Last und Verpflichtung“: Geschichte als Instrument der Politik am Beispiel Polens (37-42) II. Macht - Gewalt - Gegengewalt: Terror und neue Kriege Friedrich Korkisch: Terrorismus heute: ein anderer Krieg. Eine Bestandsaufnahme (49-78) Herfried Münkler: Kriegsszenarien des 21. Jahrhunderts (79-94) III. Sozialstrukturelle Ungleichheit, Armut und sozialkulturelle Beschränkungen Traude Pillai-Vetschera: Armut und soziale Ohnmacht - Aspekte von Ungleichheiten in Indien (99-110) Barbara John: Über Eigenes und Fremdes (111-116) IV. Politische Macht, wirtschaftliche Macht und die Dignität des Rechts Werner Plumpe: Am Ende der Wohlfahrtsstaatsillusion: Politik und Wirtschaft im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (123-131) Christian Hillgruber: Gerechtigkeit und Wertekonsens. Rechtskonzepte als normative Kondensate des Faktischen oder als Zukunftshoffnungen? (133-153)