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/ 31.05.2013
Kiyoshi Inoue

Geschichte Japans. Aus dem Japanischen und mit einem Vorwort von Manfred Hubricht

Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 1995; 660 S.; 2., durchges. Aufl.; geb., 98,- DM; ISBN 3-593-34845-4
Inoues Gesamtdarstellung der japanischen Geschichte ist eines der am meisten verkauften Geschichtsbücher Japans. Die japanische Erstausgabe erschien zwischen 1963 und 1966 in drei Bänden. In einem kurzen Schlußkapitel skizziert der Autor die Entwicklung der japanischen Gesellschaft bis in die achtziger Jahre. In der Tradition der zu Anfang der sechziger Jahre in Japan verbreiteten marxistischen Geschichtsphilosophie stehend, liefert Inoue neben einer Fülle von Informationen über alle Bereiche der japanischen Geschichte auch eine Interpretation, die einen bewußten Gegensatz zur herkömmlichen Geschichtsschreibung darstellt. Er betont insbesondere die sozioökonomischen Aspekte sowie die gesellschaftliche Evolution und läßt eine kritische Haltung zu heiklen Themen wie dem Tenno-System und der Kriegsschuldfrage im Zweiten Weltkrieg erkennen. Die zweite deutsche Auflage von Inoues Standardwerk hat gegenüber der ersten dadurch deutlich an Lesbarkeit gewonnen, daß der unnötige Ballast an japanischen Fachtermini, der den Nutzen des Buches für den deutschen Leser minderte, zugunsten deutschsprachiger Umschreibungen abgeworfen wurde.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.68 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Kiyoshi Inoue: Geschichte Japans. Frankfurt a. M./New York: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/589-geschichte-japans_395, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 395 Rezension drucken
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