Diss. Bonn. - Der vorliegenden Arbeit liegt die These zugrunde, "daß die bundesdeutsche Entwicklungspolitik auf der Basis korporatistischer Politik und Verwaltung arbeitet" (19). Ausgehend vom neokorporatistischen Erklärungsmodell wird die internationale Zusammenarbeit der Gewerkschaften als entwicklungspolitische Arbeit einer NRO aufgefaßt. Die Autorin betrachtet dabei Neokorporatismus nicht nur als politisches Phänomen, sondern als bewußte Strategie. Die Untersuchung umfaßt Richtlinien, Konzepte und internationale Organisation der Gewerkschaften. Darüber hinaus werden als Fallstudie zwei Einzelgewerkschaften mit jeweils unterschiedlichem Strategieansatz (Industriegewerkschaft Metall und Gewerkschaft Textil Bekleidung) dargestellt. Inhaltsübersicht: I. Nichtstaatliche Entwicklungspolitik und neokorporatistisches Prinzip: 1. Interessengruppen in der Entwicklungspolitik: pressure-group oder neokorporatistische Verwaltung?; 2. Die Rolle der Nichtregierungsorganisationen in der Bundesrepublik Deutschland. II. Gewerkschaften als Nichtregierungsorganisation: 3. Vom Internationalismus zur Internationalisierung; 4. Die internationalen Organisationsstrukturen der Gewerkschaften; 5. Die Positionen und die Zusammenarbeit des DGB mit der Dritten Welt. III. Strategien der Einzelgewerkschaften zur Dritten Welt: 6. Die Industriegewerkschaft Metall (IGM) - Einzelgewerkschaft zwischen nationalem Eigeninteresse und internationaler Solidarität; 7. Südafrika: Ein Beispiel internationaler Gewerkschaftspolitik; 8. Internationale Gewerkschaftssolidarität; 9. Die Gewerkschaft Textil Bekleidung (GTB) - Im Kampf um den Erhalt nationaler Arbeitsplätze. IV. Gewerkschaften: Nichtregierungsorganisationen in politischer Verantwortung: 10. Standort der Gewerkschaften im System der Nichtregierungsorganisationen.