Ein kleines politisches Lesebuch zu Ehren Epplers mit Beiträgen seiner Freunde und politischen Weggefährten wie Egon Bahr, Oskar Lafontaine, Dorothee Sölle, Walter Jens u. a. Epplers politisches Engagement begann mit seiner Ablehnung der Wiederbewaffnung: als 26jähriger wurde er 1952 Mitbegründer der Gesamtdeutschen Volkspartei (GVP) Heinemanns. 1955 wechselte Eppler zur SPD. 1967/68 arbeitete er als außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag und wurde ein Jahr später in den Landesvorstand der SPD gewählt. Willy Brandt holte ihn ins Kabinett der Großen Koalition als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, wo er bis zu seinem Rücktritt am 4. Juli 1974 in den Kabinetten Kiesinger, Brandt und Schmidt arbeitete. Er war Mitglied des Präsidiums der SPD und Vorsitzender der Grundwertekommission der SPD. Eppler verschrieb sich ethisch und sachlich einer neuen Entwicklungspolitik. Früh machte er auf die negativen Folgen von Umweltzerstörung, Atomenergie und unkritischem Fortschrittsglauben aufmerksam. Er war ein brillanter Redner, ein Mensch, der seine Integrität in der Politik stets zu wahren wußte, wie verschiedene Beiträge betonen, auch wenn ihn seine "Gesinnungsethik" gelegentlich in Konflikte brachte - insbesondere mit Helmut Schmidt. Nach seinem politischen Rücktritt engagierte er sich in der Friedensbewegung; mehrere Jahre war er Kirchentagspräsident. Wer über diese kleine Schrift hinaus an detaillierteren Informationen zur politischen Figur Epplers interessiert ist, dem sei allerdings eher dessen jüngstes Buch "Komplettes Stückwerk. Erfahrungen aus fünfzig Jahren Politik" (siehe ZPol 4/96: 1.127) zur Lektüre empfohlen.