/ 22.06.2013
Philipp Wolf / Dietmar Herdt (Hrsg.)
Global Warming. Ethische und technologische Perspektiven des Klimawandels
Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2009; VI, 156 S.; brosch., 24,- €; ISBN 978-3-86583-427-0Das Anliegen der Herausgeber und Autoren dieses zehn Aufsätze umfassenden Sammelbandes ist es zum einen, „die lokalen und globalen Risiken des Klimawandels oder die kommunikativen und psychologischen Barrieren im Umgang mit demselben anzumahnen“ und zum anderen, „vernünftige Wege“ aufzuzeigen, wie dem Klimawandel „ethisch und politisch, kommunikativ-reflexiv, kulturell und technologisch begegnet werden kann“ (1). Der erste Teil des Bandes ist vornehmlich der naturwissenschaftlich-technischen Perspektive auf den Klimawandel gewidmet. Im Eingangsbeitrag wird der anthropogene dem natürlichem Klimawandel gegenübergestellt und aufgezeigt, dass das Klima auch ohne Eingriffe des Menschen „extrem variabel“ (22) und der anthropogene Klimawandel für den Planeten Erde nichts Neues sei. Doch stelle er insofern ein ernsthaftes Problem für die Menschheit dar, als er „weitreichende Konsequenzen“ (23) habe und hohe Kosten verursache. Welche Folgen die globale Erwärmung für die Biodiversität nach sich zieht und welche Rolle die chemische Industrie beim Klimaschutz spielen kann wird in den folgenden Texten erklärt. Für viele vielleicht überraschend lautet die Antwort, dass die Produkte der chemischen Industrie einen „elementaren Bestandteil für einen effizienten Klimaschutz“ (64) darstellen und dieser Industriezweig „mehr Problemlöser denn ein Problemverursacher beim Klimaschutz“ (68) ist. Franz Alt spricht vom „Solarzeitalter“ (71) und erläutert, wie sich unsere Energieversorgung von atomaren und fossilen Energieträgern auf regenerative umstellen lässt. Insbesondere Deutschland könne mit seiner Solartechnologie stark ökonomisch davon profitieren. Im zweiten Teil stehen primär geistes- und kulturwissenschaftliche Perspektiven im Blickpunkt, wie etwa Fragen der Gerechtigkeit bezogen auf den Klimawandel. Denn der Anteil des Nordens am globalen CO2-Ausstoß sei ungleich höher als der des Südens und die intergenerationelle Gerechtigkeit verlange nach einem Vorsorgeprinzip. Der Band geht auf das 5. Oswald-von-Nell-Breuning-Symposiun zurück, das im November 2008 von der Stadt Rödermark und der Nell-Breuning-Schule Rödermark ausgerichtet wurde.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 4.45 | 5.44
Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Philipp Wolf / Dietmar Herdt (Hrsg.): Global Warming. Leipzig: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/31952-global-warming_38106, veröffentlicht am 01.04.2010.
Buch-Nr.: 38106
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