Skip to main content
/ 18.06.2013
Alfred J. Noll / Manfried Welan

Gott in die Verfassung? Zum "geistig-religiösen Erbe" als Verfassungsinhalt

Wien: Czernin Verlag 2003; 112 S.; 15,- €; ISBN 3-7076-0160-9
Dieses schmale Bändchen ist der Diskussion um die Verfassung der EU geschuldet und soll als Einführung in die Thematik der Gotteserwähnung in Verfassungen fungieren. Die Autoren sind Rechtswissenschaftler an der Universität für Bodenkultur Wien. Entsprechend widmet sich ein Kapitel der Diskussion um eine Präambel für Österreich; eine Übersicht zu anderen europäischen Verfassungen folgt, die ergänzt wird um (Wilhelm von Humboldts) allgemeine Gedanken zum Verhältnis von Religion und Verfassung. Die Autoren können kein allgemein verbindliches religiöses Erbe ausmachen; und vom Zweck einer Präambel her erkennen sie genauso viele Gründe für wie gegen die Aufnahme Gottes. Abschließend verdächtigen die Autoren die Bezugnahme auf Gott gar „als ein Mittel der (religiös-herrschaftlichen) Ausgrenzung" (70). Durchgängig unterliegt der Argumentation die Behauptung, eine solche Bezugnahme wolle eine in mehrerlei Hinsicht falsche Sicherheit in schnelllebigen Zeiten spenden.
Guido Koch (GK)
Dr., Politikwissenschaftler, Qualitätsmanagment, GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.
Rubrizierung: 2.212.232.43.2 Empfohlene Zitierweise: Guido Koch, Rezension zu: Alfred J. Noll / Manfried Welan: Gott in die Verfassung? Wien: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19506-gott-in-die-verfassung_22689, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 22689 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA