/ 18.06.2013
Claudia Decker
Handelskonflikte der USA mit der EU seit 1985. Eine Studie des Reziprozitätsprinzips in der U.S.-Außenhandelspolitik
Berlin: Duncker & Humblot 2002 (Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte 70); 277 S.; 74,- €; ISBN 3-428-10663-6Diss. FU Berlin; Gutachter: C.-L. Holtfrerich, G. Hardach. - Seit den Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts ist die Diskussion über "fair trade" in den USA nicht mehr verstummt. Vor allem die Beziehungen zu Japan und der EU wurden durch wiederholte Konflikte um faire Handelsbedingungen zeitweise stark belastet. Dies führte in den USA zu einer Reihe von Handelsgesetzen, die das Ziel verfolgten, "reziproke und damit 'faire' Marktzugangsbedingungen mit den Handelspartnern herzustellen" (23). Die Autorin gibt zunächst einen historischen Überblick über das sich wandelnde Reziprozitätsverständnis in der amerikanischen Handelspolitik und untersucht dann die Handelskonflikte zwischen den USA und der EU zwischen Januar 1985 und Dezember 1999. Am Ende kommt sie zu dem für manchen vielleicht überraschenden Fazit, dass "die USA nicht den Unilateralismus betrieben, der ihnen häufig vorgeworfen wird" (246). Die USA hielten sich weitgehend an die Handelsregeln des GATT/WTO. Das Kriterium der Reziprozität spielte als Auslöser von Konflikten keine Rolle. Vielmehr reagierten die USA in sämtlichen Konfliktfällen auf EU-Regelungen, die ihrer Meinung nach gegen den Freihandel verstießen.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.22 | 3.6
Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Claudia Decker: Handelskonflikte der USA mit der EU seit 1985. Berlin: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/17037-handelskonflikte-der-usa-mit-der-eu-seit-1985_19576, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 19576
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M. A., Politikwissenschaftler.
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