/ 03.06.2013
Max Haller
Identität und Nationalstolz der Österreicher. Gesellschaftliche Ursachen und Funktionen. Herausbildung und Transformation seit 1945. Internationaler Vergleich
Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 1996 (Grenzenloses Österreich); 532 S.; brosch., 69,80 DM; ISBN 3-205-98562-1Das Buch basiert auf einem Forschungsprojekt zum Thema "Nationale Identität und die Rolle von Kleinstaaten im Prozeß der Einigung Europas, Erfahrungen und Perspektiven für Österreich und Mitteleuropa". Es wurde unter Leitung des Autors im Rahmen der "Milleniums-Projekte" (7) des österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung 1995/96 durchgeführt. Das Projekt ist zwar interdisziplinär angelegt, der Schwerpunkt liegt jedoch im Bereich der Soziologie.
Einige Ergebnisse der umfangreichen Studie: Die Österreicher zeigen mehrheitlich im internationalen Vergleich einen außerordentlich hohen Nationalstolz, was sich auch daraus ableiten läßt, daß das Land als eine "subjektiv bejahte Staatsnation" (502) verstanden wird; Österreich ist es gelungen, in der Nachkriegszeit eine eigene Orientierung zu entwickeln. Ein weiterer Grund für den Nationalstolz der Österreicher sind die von der Bevölkerung hoch eingeschätzten Politiker, wie Bruno Kreisky, Karl Renner oder Franz Vranitzky.
Die Neutralität stellt - trotz EU-Mitgliedschaft - noch immer ein zentrales Element nationaler Identität dar. Die Bevölkerung mißt ihr, im Gegensatz zu den politischen Eliten, eine große Bedeutung bei.
Inhalt: I. Einleitung und Überblick: Max Haller: 1. Nationale Identität in modernen Gesellschaften - eine vernachlässigte Problematik im Spannungsfeld zwischen Wirtschaft und Gesellschaft, Kultur und Politik (9-60). II. Die Nationale Identität der Österreicher Heute. Soziologische Aspekte: Max Haller / Stefan Gruber: 2. Die Österreicher und ihre Nation - Patrioten und Chauvinisten? Gesellschaftliche Formen, Bedingungen und Funktionen nationaler Identität (61-147); Günter Paier: 3. Menschen im Übergang. Österreichbilder und nationale Identität von Ex- und NeoösterreicherInnen (149-208). III. Herausbildung, Stabilisierung und Perspektiven des Österreichbewusstseins in der zweiten Republik: Peter Teibenbacher: 4. Die Ausformung der österreichischen Identität während kritischer, zeithistorischer Ereignisse 1945 - 1996 (209-270); Albert F. Reiterer: 5. Intellektuelle und politische Eliten in der Nationwerdung Österreichs (271-325); Josef Langer: 6. Nation - Schwindende Basis für soziale Identität? Eine Studie über 17- bis 19jährige Schüler und Schülerinnen (327-381). IV. Nationale Identität und Nationalstolz im Internationalen Vergleich: Max Haller / Stefan Gruber: 7. Die Identität der Österreicher zwischen lokal-regionaler, nationaler und europäischer Zugehörigkeit (383-430); Max Haller / Stefan Gruber: 8. Der Nationalstolz der Österreicher im internationalen Vergleich (431-499). V. Resümee und Folgerungen: Max Haller: 9. Elf Thesen zu den Grundlagen und Zukunftsperspektiven der nationalen Identität Österreichs und der Österreicher (501-529).
Sabine Steppat (Ste)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.4 | 2.23
Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Max Haller: Identität und Nationalstolz der Österreicher. Wien/Köln/Weimar: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2198-identitaet-und-nationalstolz-der-oesterreicher_2678, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 2678
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Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
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