An umfassenden Darstellungen zur Entstehung des Staates Israel und seiner Entwicklung seit 1948 herrscht selbst im deutschsprachigen Raum kein Mangel. Eberlein bemüht sich auf insgesamt 850 Seiten um eine konzise Erfassung der israelischen Geschichte. Seinen Ausgangspunkt nimmt die Darstellung unter dem Titel „Baugrund" in der Antike, um dann die Dynamik der zionistischen Ideen und Praxis („Fundamente") sowie die Vorgeschichte Israels in der Mandatszeit bis zur Staatsgründung zu erläutern („Rohbau"). Der Schwerpunkt liegt auf der Behauptung des sich jüdisch definierenden Staates gegen seine arabischen Feinde, wobei sowohl die Kriege 1967 und 1973 als auch die Camp David-Abkommen und der Libanonfeldzug 1982 dem Teil „Absicherung" zugeordnet sind. Im zweiten Teil von Band II wird dann auch auf Gesellschaft und Politik in Israel und die innerisraelischen Spannungsfelder eingegangen („Innenausbau"). Neue Erkenntnisse vermag der Autor weder hinsichtlich des israelisch-arabischen bzw. israelisch-palästinensischen Konflikts noch für die israelische Gesellschaft vorzulegen. Selbst wenn man in Rechnung stellt, dass sich die Publikation nicht an ein Fachpublikum richtet, überraschen einzelne Passagen des Textes durch Oberflächlichkeit oder schlichte Unkenntnis, so wenn die Existenz einer palästinensischen Minderheit in Israel bestritten wird. Unverkennbar ist zudem ein pro-israelischer Bias, der die im Klappentext expressis verbis betonte Sachlichkeit und Objektivität der Ausführungen Lügen straft. Es vermag vor diesem Hintergrund dann auch kaum mehr zu verwundern, dass Eberlein ohne jegliche Quellennachweise und Literaturangaben auskommt - von Attributen eines leserfreundlichen Buches wie einem Sach- und Personenregister und einer kurzen Chronologie ganz zu schweigen.