/ 17.06.2013
Gabriele von Arnim / Volkmar Deile / Franz-Josef Hutter / Sabine Kurtenbach / Carsten Tessmer (Hrsg.)
Jahrbuch Menschenrechte 2002
Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2001 (suhrkamp taschenbuch 3300); 352 S.; 11,- €; ISBN 3-518-39800-8Im Zentrum des vierten Jahrbuchs für Menschenrechte stehen die Folgeprobleme des Staatenzerfalls. Hatte sich das sich aus Wissenschaftlern, Journalisten, Politikern und Menschenrechtsaktivisten zusammensetzende Diskussionsforum in den vergangenen Ausgaben mit der Thematik "Menschenrechte und Globalisierung" befasst, ist das aktuelle Jahrbuch der schwierigen Frage "Krieg für die Menschenrechte - ja oder nein?" gewidmet.
Inhalt: Amnesty Lecture: William Zartmann: Zerfall und Wiederherstellung legitimer staatlicher Strukturen (17-27). Themenschwerpunkt: Menschenrechte und Staatszerfall: Rainer Huhle: Und wer schützt die Opfer aufständischer Gruppen? Überlegungen zur staatlichen Schutzpflicht vor Menschenrechtsverletzungen und zum Staatsmonopol auf Menschenrechtsverletzungen (31-44); Katja Wiesbrock: Die Durchsetzung menschenrechtlicher Schutzpflichten als Mittel im Kampf gegen den Staatszerfall - reine Theorie oder realistische Perspektive? (45-55); Brigitte Hamm: Zum Einfluß multinationaler Konzerne auf den staatlichen Menschenrechtsschutz in Ländern des Südens (56-67); Andreas Mehler: Staatszerfall und Menschenrechte in Afrika (68-76); Heribert Prantl: Verfolgung, die angeblich keine Verfolgung ist. Nichtstaatliche Verfolgung, oder: Wie die deutsche Rechtsprechung Lücken in den Flüchtlingsschutz reißt (77-84). Zur Diskussion: Krieg für die Menschenrechte? Sabine Leutheusser-Schnarrenberger: Mit (aller) Gewalt zum Frieden? Militärische Interventionen der Vereinten Nationen zwischen Moralität und Legalität (87-103); Erhart Eppler: Die privatisierte Gewalt und ihre Folgen (104-112); Horst Fischer: Die amnesty-NATO-Debatte über den Kosovo-Krieg: Ein Beitrag zum Schutz der Zivilbevölkerung in "humanitären" Kriegen? (113-122); Mary Robinson: Der Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten (123-129); Konrad Raiser: Gewalt überwinden durch Verteidigung der Menschenrechte? (130-142). Regionen und Länder: Jörn Böhme: Kein Frieden ohne Menschenrechte - keine Menschenrechte ohne Frieden. Menschenrechte und der israelisch-palästinensische Konflikt (145-157); Fatima M'Baye: Die Bedeutung der Globalisierung der Menschenrechte auf regionaler und lokaler Ebene. Erfahrungen aus Mauretanien (158-163); Andreas Steinhauf: Politische Krise und die Frage der Menschenrechte in Peru (164-173); Gerhard Will: Fortschritte auf schwierigem Terrain. Zur Menschenrechtssituation in Vietnam (174-181). Internationale Menschenrechtsarbeit: Silvi Sterr: Verschärfung des Klimas. Die 57. Sitzung der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen als Spiegel globaler Konflikte (185-198); Gerd Poppe: Der Internationale Strafgerichtshof - Instrument zur Ahndung und Prävention schwerster Verbrechen (199-209); Sabine Kurtenbach: Entwicklung und Menschenrechte (210-213); Rolf Künnemann: Neuere Entwicklungen zu den Rechten auf Gesundheit und Bildung (214-222); Camilla Waszink: Kleinwaffen: Eine Bedrohung der Menschenrechte (223-233); Stefan Keßler: Verfolgte haben ein Recht auf Schutz. Zum fünfzigsten "Geburtstag" der Genfer Flüchtlingskonvention (234-239); Hannes Tretter: Der Einfluß des Schutzes von Menschenrechten auf Vertreibung, Flucht und Migration (240-247). Menschenrechte in Europa: Ute Hausmann: Europäische Grundrechtscharta - soziale Menschenrechte im Kreuzfeuer (251-261); Beate Winkler: Bestrebungen zur Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der Europäischen Union (262-270); Mathias John: Die Rüstungsexportpolitik der Europäischen Union - Fortschritte für die Menschenrechte? (271-282); Dieter Schindlauer: Ein Antidiskriminierungsgesetz für Österreich - Unding oder echte Chance? (283-291); Klaus Ahlheim: Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland (292-300); Barbara Lochbihler: Der fünfte Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen (301-311); Marianne Birthler: Vergangenheitsaufarbeitung und Menschenrechte: Zehn Jahre Bundesbeauftragte(r) für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BstU) (312-318). Service-Teil: Kamal Hossain: Die Menschenrechtslage in Afghanistan (321-329); Jenneke Quast: Das Occasio Digital Social History Archive - das Internetarchiv des Internationalen Instituts für Sozialgeschichte (IISG) (330-335); Menschenrechte und Wirtschaft (Auszug aus dem fünften Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen, Kapitel 5) (336-337); Ratifikationsstände wichtiger Menschenrechtsabkommen (338-341).
Julia Schmidt-Häuer (JSH)
Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
Rubrizierung: 4.42 | 2.67 | 4.3 | 4.41 | 2.63 | 2.65 | 2.68 | 3.2 | 2.35
Empfohlene Zitierweise: Julia Schmidt-Häuer, Rezension zu: Gabriele von Arnim / Volkmar Deile / Franz-Josef Hutter / Sabine Kurtenbach / Carsten Tessmer (Hrsg.): Jahrbuch Menschenrechte 2002 Frankfurt a. M.: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/15483-jahrbuch-menschenrechte-2002_17644, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 17644
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Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
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