Die vorwiegend deskriptive Magisterarbeit zeichnet z. T. sehr detailliert wesentliche Etappen des jüdisch-arabischen Konflikts um Palästina vom Sykes-Picot-Abkommen 1916 bis zur israelischen Staatsgründung nach. Als dominante Konfliktstruktur wird – im Einklang mit dem mainstream der Forschung – das Aufeinanderprallen zweier widerstreitender, einander ausschließender Nationalismen interpretiert: Die Arbeit verdeutlicht, daß das mittels Landnahme und Siedlungstätigkeit zielstrebig verfolgte zionistische Staatsprojekt durch wechselseitig miteinander verbundene endogene (effiziente politisch-militärische Organisation und erfolgreiche Einwanderungspolitik des Jischuw, organisatorische Schwäche der arabisch-palästinensischen Nationalbewegung) und exogene Faktoren (langzeitige britische Verpflichtung auf die Balfour-Erklärung, später Erosion der regionalen Machtstellung Großbritanniens, US-amerikanische Interessenpolitik im Nahen Osten etc.) während der Mandatszeit begünstigt worden ist. Wiewohl sie kaum neue Forschungspositionen formuliert, hätte die Arbeit allemal ein Vorwort verdient, das sich nicht in Belanglosigkeiten und sprachlichen Unzulänglichkeiten erschöpft.