/ 11.06.2013
Dagmar Unverhau (Hrsg.)
Lustration, Aktenöffnung, demokratischer Umbruch in Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Referate der Tagung des BStU und der Akademie für Politische Bildung Tutzing vom 26.-28.10.1998
Münster: Lit 1999 (Archiv zur DDR-Staatssicherheit 3); 394 S.; geb., 19,84 €; ISBN 3-8258-4515-XDie Veranstaltung trug den Titel "Verbrechen im Parteiauftrag. Akten, Archive, Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Ostmitteleuropa". In ihrer Einladung umschrieb die Herausgeberin die Zielsetzung der Tagung folgendermaßen: "'Zukunftsorientierung und Aufklärung der Vergangenheit bedingen einander. Die zunehmend miteinander verflochtenen Völker Europas werden die gewaltigen kulturellen und ökonomischen Zukunftsaufgaben umso leichter und unkomplizierter meistern, je sachlicher und nachhaltiger sie die Zusammenhänge und Spätfolgen diktatorischer Vergangenheit aufhellen, anstatt sie zu verdrängen. Hierzu dienen die Akten und Archive, deren fachkundige Aufbereitung und Nutzung die Unterstützung der gesamten demokratischem Gesellschaft verdient. Auch in dieser Frage ist übernationale Zusammenarbeit angezeigt. Fünf benachbarte Länder Mitteleuropas können hier einen Anfang machen, Informations- und Gedankenaustausch pflegen und schließlich einen Beitrag zu einer europäischen Erinnerungskultur leisten.'" (Peter Busse: Zum Geleit)
Inhalt: Joachim Gauck: Warum Aufarbeitung kommunistischer Diktatur? (1-17). Polen: Dieter Bingen: Drei Phasen des politischen Umbruchs in Polen (19-34); Jaroslav Porazinski: Akten über den kommunistischen Polizei- und Justizapparat der Volksrepublik Polen in den Beständen der polnischen staatlichen Archive. Aufriss der Problematik (35-41); Witold Kulesza: Verbrechen im Parteiauftrag als Gegenstand des Strafverfahrens in Polen (43-46); Andrzej Paczkowski: Polen 1989-1998: Die Politik in den Archiven - Die Archive in der Politik (47-55); Dieter Bingen: Die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Polen. Nachdruck aus: Bericht des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien (BIOst) Nr. 27/1997 (57-97); Strukturschema des polnischen "Staatssicherheitsdienstes" (99). Tschechien und Slowakei: Jaroslav Sonka: Von der Wende zur Pluralität (101-116); Jaroslav Basta: Ein Plädoyer für ein Mehr an Aktenöffnung (117-121); Pressedokumentation über die "Affäre Zilk" (122-130); Václav Benda: Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in der tschechischen Republik (131-140); Frantisek Miklosko: Die Auseinandersetzung mit der kommunistischen Vergangenheit in slowakischen Veröffentlichungen (141-147); Strukturschemata des tschechoslowakischen Staatssicherheitsdienstes (148-149). Ungarn: Ferenc Köszeg: Zum Charakter des politischen Umbruchs in Ungarn (151-159); László Varga: Vom Erbe des Kommunistischen Staatssicherheitsdienstes in Ungarn (161-176); György Markó: Der Umgang mit den in das Historische Amt gelangten Akten und ihre Bearbeitung. Ein Resümee (177-185); Ágnes Zsidai: Die flügellahme Eule der Minerva. Gedanken über den Funktionswandel der Lustration und des historischen Amtes in Ungarn (187-205); Sára Trócsányi: Notizen betreffend die Gesetze über die Verwaltung der Unterlagen der Staatssicherheitsdienste in Ungarn und Deutschland (207-209); Strukturschemata des ungarischen Staatssicherheitsdienstes und seiner Registraturabteilung (210-211); András B. Hegedüs: Aus den Akten der ungarischen Sicherheitsorgane. Eine Fallstudie im persönlichen Spiegel, 1956-1965 (213-222).
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.62 | 2.23 | 2.25
Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Dagmar Unverhau (Hrsg.): Lustration, Aktenöffnung, demokratischer Umbruch in Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Münster: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/11830-lustration-aktenoeffnung-demokratischer-umbruch-in-polen-tschechien-der-slowakei-und-ungarn_14111, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 14111
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Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
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