/ 05.06.2013

Devrim Kaya
"Meine einzige Schuld ist, als Kurdin geboren zu sein" Eine junge Frau auf der Flucht vor türkischer Folter und deutscher Justiz. Hrsg. und mit einem Beitrag von Günter Wallraff
Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 1998; 304 S.; 36,- DM; ISBN 3-593-36065-9Die 24jährige Autorin beschreibt sehr anschaulich ihr Leben als Kurdin in der Türkei, ihre Politisierung und Annäherung an die PKK, ihre Verhaftung und Folterung in türkischen Gefängnissen. Nachdem ihr Onkel von der PKK erschossen worden ist, wendet sie sich von der Partei ab und flieht 1993 nach Deutschland. Hier ist sie, nach zwei abgelehnten Asylanträgen, gegen die sie klagt, derzeit für ein halbes Jahr amtlich "geduldet" und besucht die Abendrealschule. Das Besondere dieses Berichtes liegt darin, daß er aus einer ganz persönlichen Perspektive, fern jeglicher ideologischer Diskussionen, die Kurdenproblematik in der Türkei sowie die z. T. ausgesprochen seltsamen Logiken des deutschen Umgangs damit deutlich macht. Zugleich bietet das Buch einen faszinierenden, durch Verbundenheit und zugleich durch kritische Distanz der Autorin geprägten Einblick in das Leben in der Türkei sowie einen Blick von außen auf die deutsche Mentalität.
Silke Becker (Be)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.63 | 4.42 | 2.25
Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Devrim Kaya: "Meine einzige Schuld ist, als Kurdin geboren zu sein" Frankfurt a. M./New York: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/6424-meine-einzige-schuld-ist-als-kurdin-geboren-zu-sein_8732, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 8732
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Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
CC-BY-NC-SA