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/ 17.06.2013
Thomas Straubhaar

Migration im 21. Jahrhundert. Von der Bedrohung zur Rettung sozialer Marktwirtschaften?

Tübingen: Mohr Siebeck 2002 (Beiträge zur Ordnungstheorie und Ordnungspolitik 167); 128 S.; brosch., 49,- €; ISBN 3-16-147717-0
Der Präsident des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs meldet sich in diesem kurzen, aber gehaltvollen Buch mit großem Sachverstand in einer Debatte zu Wort, die oft nur noch von Emotionen geleitet wird. Aus ökonomischer Sicht analysiert er die Perspektiven der Migration im 21. Jahrhundert. Seine Leitfrage ist, ob Migration "zu einer Bedrohung sozialer Marktwirtschaften [wird], oder [...] möglicherweise sogar zur Rettung alternder europäischer Gesellschaften beitragen [kann]" (11). Straubhaar weist nach, dass Migration einen oft weit überschätzten Umfang hat. Die meisten Menschen wollen lieber in ihren Heimatländern bleiben. Selbst aus den osteuropäischen Staaten, die in Kürze in die EU aufgenommen werden, erwartet Straubhaar nur eine moderate Wanderungsbewegung, die den Schreckensruf einer bevorstehenden Völkerwanderung nicht im Mindesten rechtfertigt. Auch die ökonomischen Folgen von Migration bewertet Straubhaar positiv: Mehr Einwanderung führt eher dazu, dass der Strukturwandel besser bewältigt wird und Schwächere besser unterstützt werden können. Sein Fazit ist deshalb eindeutig: "Migration ist nicht eine Bedrohung, sondern eine Chance für soziale Marktwirtschaften." (13)
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.422.262 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Thomas Straubhaar: Migration im 21. Jahrhundert. Tübingen: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/16883-migration-im-21-jahrhundert_19395, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19395 Rezension drucken
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