Die Autoren sehen in der Stabilisierung des Klimas die grundlegende Voraussetzung dafür, die menschliche Existenz sichern zu können. Girardet und Mendonça stellen das Paradigma des grenzenlosen industriellen Wachstums infrage und setzen stattdessen auf eine grüne Energiewirtschaft. Nur so ließen sich die globalen Probleme im Klima-, Energie- und Finanzbereich lösen und die weltweite Armut bekämpfen. Die Autoren dieses eindrucksvoll bebilderten Bandes zeigen die neuesten technischen Möglichkeiten im Energiebereich auf und verbinden diese fachkundig mit ökonomischen und politischen Konzepten. Hinter ihren Ausführungen steht die Einsicht, dass die aus dem Klimawandel resultierenden Probleme nur in einem ganzheitlichen Ansatz bewältigt werden können. Es reiche nicht aus, auf den Ausbau erneuerbarer Energien zu setzen, sondern zusätzlich müsse die Energieeffizienz erhöht und die natürliche Kapazität zur Aufnahme von CO2 gestärkt werden. Nach Auffassung der Autoren sollten deshalb Böden rekultiviert, ökologische Landwirtschaft betrieben und Regenwälder nicht mehr gerodet, sondern wiederaufgeforstet werden. Sie beschreiben das Konzept der Energiesubsidiarität, nach dem erneuerbare Energie vorrangig aus regionalen Quellen bezogen wird – und fragen daher nach dem Sinn der „Supernetze“ (15). Unter dem Stichwort der Energiegerechtigkeit erörtern sie außerdem den Weg zu einer ausgeglichenen Energiebilanz zwischen westlichen Industrienationen und Entwicklungsländern. Am Beispiel des Grameen-Shakti-Projekt in Bangladesh zeigen sie auf, wie durch die Nutzung energieeffizienter Technologien wie Fotovoltaik, Windenergie, Biogas und effizienter Kochherde über die reine Versorgung hinaus auch die Lebensqualität der Landbevölkerung gesteigert werden kann. Als besondere Herausforderung für die Zukunft benennen sie die Erneuerung der Energieversorgung urbaner Systeme.