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/ 20.06.2013
Rudolf Burger

Re-Theologisierung der Politik? Wertedebatten und Mahnreden

Springe: zu Klampen Verlag 2005; 139 S.; hardc., 14,- €; ISBN 3-934920-56-X
Im Mittelpunkt dieser Aufsatzsammlung steht die Frage nach der Wiederkehr des Religiösen. Burger beobachtet die politische Mobilisierung, den Vormarsch der „Rattenfänger des Absoluten“ bei muslimischen Fundamentalisten, amerikanischen Evangelikalen aber auch in europäischen Werteverlustdebatten. Die Fundamentalkritik an der Zerrissenheit der Moderne geht so von „linker“ revolutionärer Rhetorik über zu reaktionärer Katastrophenrhetorik. Beiden gemeinsam ist die Kritik am Liberalismus und die schleichende Zerstörung seiner Grundlagen. Wo Entwurzelung und Entfremdung durch „Erlösung“ überwunden werden sollen, nimmt die für den politischen Liberalismus grundlegende Trennung der Sphären des Privaten und des Öffentlichen schweren Schaden. Ein anderes Kritikfeld eröffnet Burger mit seiner scharfen Polemik gegen die deutsche Vergangenheitspolitik, an der er Züge einer psychologischen Ersatzreligion ausmacht. Seine vehemente Stellungnahme gegen den „Erinnerungs- und Aufarbeitungszwang“ hinterlässt ein etwas eigenartiges Bild des politischen Liberalismus und Säkularismus, für den Burger zu streiten beansprucht.
Sebastian Lasch (LA)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.232.42.353.1 Empfohlene Zitierweise: Sebastian Lasch, Rezension zu: Rudolf Burger: Re-Theologisierung der Politik? Springe: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23485-re-theologisierung-der-politik_26961, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 26961 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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