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/ 20.06.2013
Barbara Victor

Shahidas. Die Töchter des Terrors. Aus dem Amerikanischen von Maria Zybak

München: Knaur Taschenbuch Verlag 2005; 333 S.; 12,90 €; ISBN 3-426-77763-0
In ihrem für den Pulitzer-Preis nominierten Buch stellt die US-amerikanische Journalistin Victor vier palästinensische Frauen vor, die in den letzten Jahren zu Selbstmordattentäterinnen wurden. In ihrer Schilderung der persönlichen Schicksale macht sie deutlich, dass die seit einigen Jahren von Frauen verübten Terroranschläge nicht, wie dies die Propaganda der verantwortlichen Organisationen glauben machen möchte, als Zeichen der Emanzipation zu verstehen sind. Vielmehr ist dies laut Victor Folge des Umstands, dass zu Beginn der so genannten Al-Aksa-Intifada „Hamas und Islamischer Dschihad problemlos Männer fanden, die bereit waren, im Namen Allahs zu sterben“, während „Arafat große Schwierigkeiten [hatte], Anhänger seiner politischen Fraktion für Märtyrerakte zu mobilisieren“ (32). Dezidiert schildert Victor, wie den vorgestellten Frauen von ihren männlichen Anstiftern suggeriert wurde, dass sie nur durch einen Terroranschlag die moralischen Verfehlungen ihrer männlichen Verwandten aufheben und schließlich auf einer Stufe mit Männern stehen könnten.
Lars Berger (LB)
Dr., Lecturer in Middle Eastern Politics and History, University of Salford.
Rubrizierung: 2.632.25 Empfohlene Zitierweise: Lars Berger, Rezension zu: Barbara Victor: Shahidas. München: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23189-shahidas_26553, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26553 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA