Insbesondere die Atomwaffenversuche Indiens und Pakistans im Frühsommer 1998 haben das Problem des Einsatzes von Atomwaffen erneut zum aktuellen Thema der internationalen Sicherheitsagenda werden lassen. Der Band von Burroughs, der sich zum Ziel setzt, die Entwicklung der internationalen Rechtsprechung zum Einsatz von Atomwaffen nachzuzeichnen und zu erläutern, entstand aus einem das IGH-Verfahren begleitenden Projekt der "International Association of Lawyers Against Nuclear Arms" (IALANA) und gliedert sich in zwei Teile nahezu identischem Umfangs. Die Kapitel I bis III befassen sich mit der Geschichte des Versuchs, den Einsatz atomarer Waffen zum Gegenstand internationaler Jurisdiktion zu machen; im Mittelpunkt steht hier insbesondere das im Juli 1996 veröffentlichte IGH-Urteil, das die Drohung mit und den Gebrauch von Atomwaffen als generell unzulässig erklärte (19-51). Dementsprechend findet auch die Argumentation der einzelnen Staaten vor dem IGH im zweiten Teil (Anhang) besondere Berücksichtigung, der darüber hinaus vor allem die wichtigsten Stellungnahmen internationaler Organisationen zur Frage des Einsatzes von Atomwaffen umfaßt.