Die zunehmenden innerstaatlichen Macht- und Herrschaftskonflikte stehen im Zentrum des diesjährigen Friedensberichtes. Die Autoren wenden sich dabei gegen den Trend, Konflikte immer häufiger als ethnisch determiniert zu rezipieren. Inhalt: Vorwort: Günther Bächler/Catherine Schiemann Rittri: Eine Welt voller ethnischer Konflikte? Über die machtpolitische Kanalisierung von Konflikten und wie sie gelöst werden können (IX-XIX). I. Berichterstattung und Analyse: Ernst-Otto Czempiel: Südafrika. Modell demokratischer Konfliktbearbeitung (3-6); Frank Unger: Die Aussen- und Militärpolitik der USA 1994. Eine friedenswissenschaftliche Beurteilung (7-24); Andreas Heinemann-Grüder: Russland und die gewaltsamen Konflikte in der GUS (25-42); Laurent Goetschel: Die Europäische Union. Sicherheit durch zivile Integration (43-60); Winfried Karl: Zivilmacht - Weltmacht - "Viertes Reich"? Fünf Jahre souveräne Aussen- und Sicherheitspolitik der erweiterten Bundesrepublik Deutschland (61-76); Angelika Timm/Klaus Timm: Nahost-Friedensgespräche zwischen Oslo und Wadi Araba (77-95); Wolfgang Dietrich: Lateinamerika nach der Durchstaatlichung. Neoliberale Flucht in die Integration und die Verweigerung der Informellen (97-116); Eugene Sensenig: Problem oder Partner? Einwanderung und Asyl in der Europäischen Union 1993/94 (117-131). II. Hintergrundanalysen: Günther Bächler: Ausscheidungskampf auf ethnischer und ökologischer Grundlage. Das Beispiel Rwanda (135-159); Gunnar Wiessner: Der Kurdenkonflikt in Ostanatolien. Eine Analyse der politischen Lage am Beispiel der Provinz Van (161-176); Petra Weyland: Der "Clash of Civilizations". Reflexionen zur diskursiven Produktion des Feindbildes Islam (177-191); Wolf Oschlies: Unbefriedbarer Balkan? Mythen und Mächte, Kämpfe und Komplexe in Europas Südosten (193-222). III. Friedensordnung/Konfliktbearbeitung: Ulrich Albrecht: Fünfzig Jahre UNO. Leistungen, Probleme und Chancen bei der Wahrung des Weltfriedens (225-233); Hans-Joachim Heintze: Überlegungen zur Lösung des Kosovo-Problems aus der Sicht des Völkerrechts. Möglichkeiten und Grenzen der Gewährung von Autonomie (235-248); Arno Truger: Internationale zivile Friedensdienste. Friedensansätze "von unten" (249-272); Richard Friedli: Die Kindoki sind gestört. Zairische Stadtkonflikte und afrikanische Palaversysteme (273-284). IV. Brennpunkt: Wolf Oschlies: Bihac fällt nicht - Bosnien kann nicht verlieren. Oder: Zehn Wahrnehmungsdefizite deutscher Bosnien-Publizistik (287-298); Andreas Zumach: Chancen des muslimisch-kroatischen Akkordes und seine Bedeutung für den Bosnien Konflikt. Oder: Bihac ist praktisch gefallen und Bosnien droht die endgültige Niederlage (299-305); Andreas Zumach: EU-Mitgliedschaft für die ex-jugoslawischen Republiken. Ausweg aus der Sackgasse der EU-Politik (307-309). V. Selbstreflexion der Friedensforschung: Wolfgang R. Vogt: Zivilisierung der Zivilisierung. Friedens- und Konfliktforschung nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes: Versuch einer theoretischen Ortsbestimmung (313-335). VI. Dokumentation: Friedenserklärung der Stadt Linz 1994 (339-342).