/ 06.11.2014
Julia Langendorf / Nadine Piefer / Michèle Knodt / Ulrich Müller / Lena Lázaro (Hrsg.)
Triangular Cooperation. A guideline for working in practice
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2012 (Staatlichkeit und Governance in Transformation 4); 206 S.; brosch., 34,- €; ISBN 978-3-8329-7975-1Julia Langendorf und ihre Co‑Herausgeber_innen widmen sich mit der triangulären Kooperation in der Entwicklungszusammenarbeit einem vieldiskutierten Konzept, das bisher von der Forschung weder ausreichend behandelt noch eindeutig definiert worden ist. Als Ergebnis einer Kooperation zwischen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Technischen Universität Darmstadt legen sie einen theoriegeleiteten und trotzdem praxisorientierten Leitfaden vor, der das Ziel verfolgt, „essentielle Faktoren der Triangulären Kooperation“ (17) zu identifizieren und zu diskutieren. In zehn Beiträgen kommen Wissenschaftler_innen und vor allem Praktiker_innen zu Wort, die bis auf wenige Ausnahmen Projektmitarbeiter_innen und Verantwortliche der GIZ sind. Ergänzend liefert der Band zahlreiche Textboxen, in denen Fall‑ und Länderbeispiele durch weitere Autor_innen in aller Kürze vorgestellt werden. Das Themenspektrum reicht dabei von Fragen der Effektivität von triangulärer Kooperation über deren Verhältnis zu anderen entwicklungspolitischen Maßnahmen hin zu praktischen Empfehlungen zur Umsetzung. Julia Langendorfs Beitrag liefert dabei zunächst eine Erläuterung des Konzepts, wonach trianguläre Kooperation nicht bloß als ein weiteres entwicklungspolitisches Instrument verstanden werden kann. Es handele sich vielmehr um eine neue Form der Entwicklungszusammenarbeit, die auf der Verbindung traditioneller Nord‑Süd‑Entwicklungspartnerschaften mit Elementen der Süd‑Süd‑Kooperation basiere, das heißt der Zusammenarbeit mit neuen nichtwestlichen Geberländern wie China oder Indien. Für die Koordination und Steuerung einer solchen Kooperation ergibt sich daraus, wie Ulrich Müller erläutert, eine besondere Bedeutung von Faktoren wie der richtigen Balance zwischen gemeinsamer Arbeit und delegierten Vorgehensweisen zwischen Partnern, der Kommunikation und Transparenz sowie der Unterscheidung zwischen politischer, strategischer und operationeller Führung. Dass trianguläre Kooperation mit zahlreichen Herausforderungen verbunden sein kann, zeigt sich im Beitrag von Li Xiaoyun und Thomas Bonschab. Sie tragen in relativer knapper Form neun Aspekte zusammen, die zum Teil bereits an anderer Stelle des Sammelbandes ausführlicher thematisiert worden sind und, wie im Falle der Notwendigkeit der Schaffung von Kapazitäten zu tiefgreifender triangulärer Kooperation, noch einmal in Deutlichkeit formuliert werden. Insgesamt fehlt es nach Meinung von Li und Bonschab bei dezidiert triangulären Entwicklungskooperationen an theoretischem Verständnis und praktischen Erfahrungen. Langendorf et al. schaffen mit ihrem Sammelband hier Abhilfe.
Christian Patz (CPA)
M.A., Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter, Institut für Sozialwissenschaften, Fachbereich Politikwissenschaft, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Rubrizierung: 4.44 | 2.61 | 2.63 | 2.65 | 2.67 | 2.68 Empfohlene Zitierweise: Christian Patz, Rezension zu: Julia Langendorf / Nadine Piefer / Michèle Knodt / Ulrich Müller / Lena Lázaro (Hrsg.): Triangular Cooperation. Baden-Baden: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/37741-triangular-cooperation_43454, veröffentlicht am 06.11.2014. Buch-Nr.: 43454 Inhaltsverzeichnis Rezension druckenM.A., Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter, Institut für Sozialwissenschaften, Fachbereich Politikwissenschaft, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
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