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/ 11.06.2013
István Romhányi

Ungarn. 26 Gespräche über Wende und Wandel. Mit einem Vorwort von Dieter Weirich

Berlin: edition q 1999; 361 S.; 36,- DM; ISBN 3-86124-518-3
Gut zwei Dutzend Interviews mit ungarischen Staatsbürgern unterschiedlichen Alters und Berufs sowie verschiedener Herkunft und Vita hat der Verfasser, über drei Jahrzehnte hinweg in der Ungarn-Redaktion des Deutschlandfunks bzw. der Deutschen Welle tätig, zusammengestellt. Die Gespräche thematisieren Privates und Politisches, Ungarn vor und nach der verhandelten Revolution - all dies ohne auch nur den Versuch einer Strukturierung. Weder die Auswahl der Interviewten noch die diskutierten Themen lassen einen wie auch immer beschaffenen roten Faden erkennen; die Interviews nach dem Alter der Befragten anzuordnen, erscheint angesichts des Fehlens anderer Kriterien dann beinahe konsequent. Bei so viel Beliebigkeit ist die eigentlich überraschende Erkenntnis der Lektüre, daß man in dem Buch (trotzdem) mit Gewinn blättern kann. Dies keinesfalls deswegen, weil dem Leser "seriöse Information" (9) geboten würde, wie in der Einleitung mutig formuliert wird, wohl aber um einiger erheiternder Anekdoten willen. Wer sich aber mit Péter Zwacks Geschichte von den beiden Unikum-Rezepten oder der Selbststilisierung des einstmals sozialistischen Reformers Imre Pozsgay nicht zufrieden geben möchte, wird zu anderen Werken greifen wollen und müssen.
Michael Edinger (ME)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Sonderforschungsbereich 580, Universität Jena (www.uni-jena/svw/powi/sys/edinger.html).
Rubrizierung: 2.62 Empfohlene Zitierweise: Michael Edinger, Rezension zu: István Romhányi: Ungarn. Berlin: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/11015-ungarn_13020, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 13020 Rezension drucken
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