/ 05.06.2013
Daniel Schloeth
Vor die Wahl gestellt. Erklärungen des Wahlverhaltens bei den Eidgenössischen Wahlen 1995
Bern/Stuttgart/Wien: Verlag Paul Haupt 1998 (Swiss Electoral Studies 3); XVI, 299 S.; kart., 65,- DM; ISBN 3-258-05849-0Die Arbeit möchte die drei grundlegenden Theorien der internationalen Wahlforschung - den soziologischen Ansatz der Columbia-Schule, den sozial-psychologischen Ansatz der Michigan-Schule und den ökonomischen Ansatz der Rochester-Schule - auf Schweizer Verhältnisse anwenden und mit ihrer Hilfe die Wahlergebnisse der sechs größten Parteien des Landes (SP, FDP, CVP, SVP, GPS, FPS) bei den National- und Ständeratswahlen 1995 erklären. In der Gegenüberstellung zeigt sich, daß sowohl von den langfristigen soziologischen als auch von den kurzfristigen ökonomischen Variablen nur schwache Einflüsse auf das Wählerverhalten ausgehen. Es dominieren die sozial-psychologischen Faktoren der Michigan-Schule, wobei die Wahlentscheidung insbesondere von der Parteiidentifikation, dem Votum bei der vorangegangenen Wahl und der Links-Rechts-Selbsteinstufung des Wählenden abhängig ist. Der in vielen Staaten in den letzten Jahrzehnten zu beobachtende Trend des "issue voting" (zu Lasten der Parteiidentifikation) kann für die Schweiz nicht bestätigt werden.
Frank Decker (FD)
Prof. Dr., Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn.
Rubrizierung: 2.5 | 2.22
Empfohlene Zitierweise: Frank Decker, Rezension zu: Daniel Schloeth: Vor die Wahl gestellt. Bern/Stuttgart/Wien: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/6512-vor-die-wahl-gestellt_8828, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 8828
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Prof. Dr., Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn.
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